Helios Wuppertal Farbe und Licht helfen Patienten

Helios und die Bergische Universität stellen die Ergebnisse einer einjährigen Forschungsstudie vor.

 Dr. Gabriele Wöbker und Farbforscher Prof. Axel Buether.

Dr. Gabriele Wöbker und Farbforscher Prof. Axel Buether.

Foto: Helios

Ein Aufenthalt im Krankenhaus ist für viele Menschen mit Ängsten und Beklemmungen verbunden. Lange Gänge, kalte weiße Wände, der Geruch von Desinfektionsmittel. Um dem entgegen zu wirken, hat das Helios Universitätsklinikum gemeinsam mit der Bergischen Universität über einen Zeitraum von 18 Monaten zur Wirkung von Farbe und Licht auf Patienten und Personal auf Intensivstationen geforscht.

Die Intensivstationen in den Häusern 3 und 5 wurden dazu neu gestaltet, vor und nach den Maßnahmen wurden Patienten, Angehörige und Personal befragt.  Dr. Gabriele Wöbker, Chefärztin für Intensivmedizin an der Helios Universitätsklinik ist zufrieden: „Mit den durchweg sehr positiven Ergebnissen hätten wir nicht gerechnet.”

Auf der Intensivstation in Haus 3 gehören die tristen weißen Zimmer der Vergangenheit an. Helle Pastellfarben und ein warmes Licht sorgen für Wohlfühlatmosphäre. „Die Wahrnehmung von Farben und Umweltfaktoren auf den Menschen sind sehr unterschiedlich”, sagt Prof. Dr. Axel Buether, Farbforscher vom Fachbereich Mediendesign der Bergischen Universität. Im Zuge der Renovierungen setzte das Helios daher nicht darauf, die Stationen schöner zu gestalten, sondern atmosphärische Faktoren miteinzubinden. „Im Vorfeld haben wir das Personal befragt, was sie möchten. Dann wurde ein Konzept entwickelt.”

In der Natur dienen Farben der Orientierung, so Buether. „Diese Faktoren lassen sich auf Patienten übertragen, die nach einem operativen Eingriff auf der Intensivstation liegen.” Um einen Aufenthalt erträglicher zu machen, wurde nicht nur auf Wandanstrich und Bodenbeläge geachtet, sondern auch das Licht an den Tagesrhythmus angepasst.

Farben und Licht haben auch auf den Medikamentenverbrauch Auswirkungen: Der Verbrauch sei um 30 Prozent reduziert worden, so Chefärztin Wöbker. Auch die Verkabelungen gehören der Vergangenheit an. „Im Vordergrund des Konzepts und der Umgestaltung steht das Krankenhaus als Wohlfühlort.”

Die Bewertung der Pflegemaßnahmen nach der Renovierung können sich sehen lassen: So stieg die Zufriedenheit bei Patienten und Personal um 30 Prozent. Denkbar sei, das Konzept in allen Helios Kliniken deutschlandweit umzusetzen. „Ein Bedarf der Umgestaltung besteht nicht nur in der Intensivmedizin, sondern auch in der Gerontologie”, so Wöbker. Farb- und Lichtkonzepte seien in der Industrie und der Verkaufspsychologie Gang und Gäbe. „Der Klinikbereich ist ein noch unerforschtes Feld.”

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