Fan-Feiern: Heute droht der Stadt ein Verkehrs-Chaos

Wie sich Polizei und Stadtwerke auf Autokorsos im Feierabend-Verkehr vorbereiten.

Wuppertal. Spätestens seit der EM vor zwei Jahren gehört es in Wuppertal zum festen Ritual siegestrunkener Fans: Irgendwann nach den Spielen und den Autokorsos kommen ein paar hundert Anhänger am Brausenwerth zusammen und feiern ihre Party auf der Kreuzung. Der Straßen- und Busverkehr rund um dieses Nadelöhr bricht dann regelmäßig zusammen.

Auch am Alten Markt wird es nach Spielen oft eng - kein Problem, solange die Party nach abendlichen Spielen in der Nacht steigt. Doch am Freitag spielt Deutschland am Mittag - und Wuppertal droht daher mitten im Feierabend-Verkehr ein Verkehrschaos durch feiernde Fußballfans.

"Wir sind vorbereitet", sagt dazu Ralf Dargel von der Polizei. Das heißt: Die Beamten sind mit starken Einsatzkräften in der Stadt präsent, um reagieren zu können, wenn beispielsweise feiernde Fans auf die Kreuzungen drängen. Bei Bedarf werden Straßen gesperrt, um den Auto-Verkehr weiträumig um die Knotenpunkte herum zu leiten.

"Das wichtigste ist, Unfälle zwischen Fans - ob zu Fuß oder im Auto - und anderen Verkehrsteilnehmern zu vermeiden", sagt Dargel und appelliert an Vernunft und Rücksicht auf beiden Seiten. Er sagt aber auch: "Eine Fußballparty im Berufsverkehr - das hatten wir noch nie. Wir können nur abwarten, was kommt."

Notgedrungen stellen sich auch die Wuppertaler Stadtwerke bereits auf eine Blockade des Brausenwerths ein - und werden den Busverkehr im Fall des Falles weiträumig umleiten. Betroffen sind 27 Linien, die regulär den Busbahnhof anfahren.

Die Stationen Wall/ Museum für die Linien, die aus dem Norden kommen, und der Bussteig vor dem Hauptbahnhof in der Straße Döppersberg für die Südlinien werden zu Ersatzhaltestellen. Insgesamt sechs Linien sollen sogar gar nicht bis ins Stadtzentrum fahren und schon am Neuenteich wenden.

Genaueres zum Vorgehen können die Stadtwerke noch nicht sagen - Sprecher Holger Stephan: "Wir wissen ja gar nicht, was heute wirklich passiert." Die Stadtwerke setzen daher auf kurzfristige Information. Stephan: "Wir informieren die Fahrgäste mit Durchsagen in den Bussen über Änderungen."

Klar ist aber: Wenn es wirklich zu Autokorsos und Fanfeiern auf der Straße kommt, werden gravierende Verspätungen im Busverkehr nicht zu vermeiden sein. Wer kann, sollte also heut Nachmittag vom Bus auf die Schwebebahn ausweichen. Wer allerdings mit dem Bus auf die Höhen will, sollte sich eine Alternative überlegen oder Zeit mitbringen. Es sei denn, Deutschland verliert und die Autokorsos fallen aus. Aber wer will das schon?

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