2014 hat Wuppertal sehr gut abgeschnitten, wurde als einer der „Top-Aufholer“ unter den Städten gegenüber 2012 ausgezeichnet. Ein Erfolg der Nordbahntrasse?

Klaus Lang: Es geht um Fragen wie „Macht Fahrradfahren bei uns Spaß oder Stress?“, „Werden Radwege regelmäßig gereinigt?“ oder „Fühlt man sich als Radfahrer sicher?“. Aber wir gehen natürlich davon aus, dass die Eröffnung der Trasse schon sehr viel zu diesem positiven Ergebnis beigetragen hat, weniger die Gesamtsituation für Radfahrer hier in der Stadt.

Was erwarten Sie jetzt für ein Ergebnis — ohne „Trassen-Bonus“?

Lang: Ich bin sehr gespannt. Es ist vor allem wichtig, dass möglichst viele Menschen mitmachen. Je mehr Daten wir haben, desto mehr Aussagekraft hat auch der Test.

2014 haben sich bundesweit 100 000 Radfahrer beteiligt. Wieviel waren es in Wuppertal?

Lang: Wir hatten 409 Teilnehmer. Das ist im Vergleich mit anderen Großstädten schon in Ordnung, wobei die Zahlen da sehr schwankend sind. Für die Neuauflage liegen wir aber jetzt schon drüber. Bis Ende des Monats kann man noch mitmachen. Ich hoffe, dass wir am Ende eine vierstellige Zahl erreichen.

Seit der letzten Auflage hat sich ja in Wuppertal einiges getan — Stichwort „B 7-Sperrung“. Glauben Sie, dass das Auswirkungen auf das Fahrradklima hat?

Lang: Die Sperrung wird sich meiner Meinung nach kaum durchschlagen. Aber ich vermute, dass sich das Gesamtergebnis gegenüber 2014 etwas relativieren wird, jetzt ohne die Trasse. Es gibt ja einige Kritikpunkte, die auch wir regelmäßig anbringen, wie die schlecht ausgeschilderten Wege, gerade in der Innenstadt.

Ruhm und Ehre? Was bringt ein gutes Ergebnis beim Fahrradklimatest?

Lang: Es gibt kein Geld oder Preise. Aber der Test gibt Verwaltungen und Städten eine gute Rückmeldung, was positiv läuft und was negativ ankommt. Wenn Wuppertal diesmal nicht ganz so gut abschneidet, ist das aus meiner Sicht deshalb gar nicht so schlimm. Das erhöht wieder etwas den Druck, und die Stadt weiß: Wir müssen was tun.