Das Handwerk hat Zukunft Fabian Turowski: „Meine Arbeit als Elektriker ist sehr abwechslungsreich“

Fabian Turowski wollte beruflich immer etwas mit Menschen machen. Jetzt arbeitet er als Elektriker und hat sein Ziel trotzdem erreicht.

Das Handwerk hat Zukunft: Fabian Turowski: „Meine Arbeit als Elektriker ist sehr abwechslungsreich“
Foto: Anna Schwartz

Wuppertal. Vom Jugendhaus auf die Baustelle: Fabian Turowski hat nach dem Fachabitur erst einmal im sozialen Bereich gearbeitet. Doch der 22-Jährige stellte schnell fest, dass die soziale Arbeit nicht zu 100 Prozent seinen Nerv getroffen hat. Heute weiß er, warum. „Erfolge waren nur sehr langsam feststellbar“, beschreibt er die Arbeit mit den Jugendlichen, die langwierig sein kann.

Noch heute ist Turowski einmal die Woche am Kickertisch zu sehen, doch seine tägliche Arbeit ist eine andere: Elektriker. Nachdem er mit mehreren Praktika in handwerklichen Berufen seine Vorlieben ausgetestet hat, wusste er schnell, dass die Arbeit mit den bunten Kabeln genau seins ist. „Der Beruf ist abwechslungsreich, man muss viel mitdenken und hat ständig Erfolgserlebnisse“, sagt der Auszubildende im dritten Lehrjahr. Zudem findet er die körperliche Auslastung toll. „Am Ende des Tage kann ich auf etwas zeigen und sagen: ,Das habe ich geschafft.’“

Turowski weiß, dass viele junge Leute anders ticken. Im Jugendhaus hört er oft, was sich Schüler manchmal so vorstellen. „Die wollen alle einen Bürojob und 3000 Euro netto verdienen“, sagt er und lacht. „Und natürlich am besten wenig dafür tun.“ In solchen Fällen gibt er gerne einen Einblick in die Vorzüge des Handwerks. Einen Jugendlichen habe er schon inspirieren können. „Der macht jetzt eine Ausbildung zum Maschinen- und Anlagenmechaniker und scheint glücklich damit“, sagt der 22-Jährige erfreut.

Doch er weiß auch, dass der Job, den er über alles liebt, auch die richtige Leidenschaft und Veranlagung verlangt. Er sagt: „Man darf sich auf keinen Fall zu schade sein, auch mal dreckig zu werden.“ Und korrigiert sich: „Was heißt ,mal’? Ich bin eigentlich immer dreckig.“

Das bedeutet nicht, dass der Elektriker nur der Mann fürs Grobe ist. Keineswegs: Am liebsten fuchst sich Turowski, der seine Ausbildung bei dem Wuppertaler Unternehmen Fawi Elektronik macht, in kompliziertere Angelegenheiten ein. Etwa das Installieren einer Gegensprechanlage.

„Meine Arbeit ist sehr abwechslungsreich.“ Im Kundendienst sei es etwa sehr wichtig, schnell kreative Lösungen zu finden, wenn der Kunde erwartungsvoll daneben steht. „Dann sollte schon alles klappen“, sagt Turowski, der gerade die viele Kopfarbeit, die ein guter Handwerker leisten muss, schätzt.

Und je nach Interesse sind die Möglichkeiten der Weiterbildung vielfältig. Elektriker können sich auf Brandschutztechnik spezialisieren oder Aufzüge oder Solartechnik oder Elektrobauteile — die Liste ist lang. Turowski möchte nach der Gesellenprüfung zunächst einmal Meister oder Techniker werden. „Da bin ich mir noch nicht ganz sicher.“

Gerne möchte er später auch Kundenkontakt haben — und vielleicht auch einmal eigene Angestellte. „Eigentlich wollte ich ja immer etwas mit Menschen machen“, sagt er. Obwohl er damals wohl bei dem Satz nie an den Beruf des Elektrikers gedacht hätte.

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