Extremismus-Verdacht: Frauenverband Courage soll Steuern nachzahlen
Da der Verein im Bericht des Verfassungsschutzes steht, müssen nun für 2010 Steuern nachgezahlt werden.
Wuppertal. Wie zwei waschechte Extremistinnen sehen Marion Kolbe (64) und Gaby Koch (57) nicht gerade aus. Die beiden Vorstände der Wuppertaler Ortsgruppe des Frauenverbandes Courage spüren jedoch nun, was es heißt im Visier des Staatsschutzes zu stehen.
Im Verfassungsschutzbericht von 2010 heißt es über den Verein, dass es „belegbare Hinweise“ für eine „Einstufung als extremistische Vereinigung“ gibt. Die Folge: Nachträglich hat nun das Finanzamt Wuppertal-Elberfeld die Gemeinnützigkeit des Vereins aberkannt und verlangt eine Steuernachzahlung. „Die Nachricht vom Finanzamt kurz vor Weihnachten kam für uns völlig überraschend“, sagt Marion Kolbe.
Die Aberkennung der Gemeinnützigkeit trifft die ehrenamtlich tätigen Frauen ins Mark. „Das ist ein ungeheuerlicher Vorgang, denn eine Aberkennung war Mitte des Jahres eigentlich schon vom Tisch. Wir können uns diesen Vorstoß überhaupt nicht erklären“, sagt Gaby Koch.