Exile on Mainstream: Ihre Helden sind die Rolling Stones

In den folgenden V-Express- Ausgaben stellen wir nach und nach die teilnehmenden Musiker vor.

Vohwinkel. Es sind klingende Namen: Rolling Stones, Led Zeppelin oder Jimmy Hendrix haben allesamt Musikgeschichte geschrieben. Als Vorbilder für eine Band, deren Mitglieder gerade mal das Teenageralter erreicht haben, sind sie aber doch ungewöhnlich. Immerhin könnten die gesetzten Rocker — sofern überhaupt noch unter den Lebenden — die Großväter der jungen Vohwinkeler sein.

Das stört die Mitglieder von Exile on Mainstream nicht im Geringsten. „Diese Musik ist handgemacht und einfach super“, schwärmt Bassist Patrick Remy (14). Seit etwa einem Jahr rocken er und seine beiden Bandkollegen die Bühnen in Wuppertal und Umgebung.

Die Einflüsse ihrer Helden sind unüberhörbar. Erdiger Blues macht Exile on Mainstream aus. Hinzu kommt eine Prise Funk. Der ist den ebenfalls verehrten Red Hot Chili Peppers geschuldet. „Die sind ja zumindest ein bisschen jünger“, erzählen die Nachwuchsmusiker. „Das ist eben einfach unser Stil“, betont Sänger und Gitarrist Joshua Castner (16).

Natürlich werde man dafür von den Mitschülern auch teilweise belächelt. „Wenn die sehen, wie wir auf der Bühne abgehen, ändert sich das aber meistens sehr schnell“, sagt Schlagzeuger Elias Wittersheim (15). Viele Auftritte finden allerdings vor älterem Publikum statt. Die Vohwinkeler haben kein Problem damit, dass sie in einer musikalischen Nische unterwegs sind. „Was wir machen, ist das Gegenteil von Mainstream“, erklärt Patrick Remy.

Der Bandname sei eher ironisch zu verstehen — und ist einmal mehr eine Anspielung auf die Rolling Stones und ihr berühmtes „Exile on Main Street“ Album. Zusammengekommen sind die jungen Musiker durch das Bandprojekt des Gymnasiums Vohwinkel. Alle spielen bereits seit mehreren Jahren verschiedene Instrumente.

Neben Schlagzeug, Bass und Gitarre sind ihnen auch Cello, Klavier oder Trompete vertraut. Diese Erfahrung zahlt sich aus.

Exile on Mainstream klingen erstaunlich professionell für ihr Alter. Vor allem die flinken Finger von Joshua Castner fliegen fast mühelos über das Griffbrett und lassen erstaunliche Blues-Soli erklingen. Die musikalischen Qualitäten der Jungs aus dem Stadtteil sind auch schon anderen aufgefallen. Beim Schüler-Rockfestival gewann die Band ein Coaching mit Uncle Ho Schlagzeuger Björn Krüger. Mit Wuppertals Blues Größe Henrik Freischlader gab es ebenfalls schon eine Zusammenarbeit.

Das macht selbstbewusst. Weitere Auftritte sind in Planung und ein Album soll produziert werden. „Wir wollen möglichst viele Menschen erreichen“, sagt Elias Wittersheim. Vorerst sucht die Formation aber einen Proberaum möglichst in Vohwinkel. Wer hier Möglichkeiten hat, kann sich unter [email protected] melden.

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