Geburtstag : Ex-WSV-Präsident Friedhelm Runge ist mit 80 Jahren weiter am Ball
Wuppertal Der Unternehmer und frühere WSV-Präsident Friedhelm Runge feiert am Mittwoch Geburtstag. Erst vor wenigen Tagen hat er den WSV vor der Insolvenz gerettet, auf seine Zeit als Präsident blickt er immer noch wehmütig zurück.
Bei den meisten Menschen steht am 80. Geburtstag der Rückblick auf ein langes Leben im Mittelpunkt. Nicht so bei Friedhelm Runge. Bei ihm stellt sich für alle, die ihn kennen, mehr denn je die Frage: Was hat der Mann noch vor?
Friedhelm Runge wird 80 Jahre alt - und dürfte den meisten Wuppertalern als langjähriger Präsident des Wuppertaler SV bekannt sein. Der WSV war - um die Fußballersprache zu bemühen - von 1991 bis 2013 sein Spielbein. Sein Standbein ist seit 1973 die Emka Gruppe mit Sitz des Stammhauses in Velbert. Seit 1975 leitet Runge das Unternehmen, das er zum Weltmarktführer für Verschlüsse, Scharniere und Dichtungen mit einem Jahresumsatz von rund 300 Millionen Euro und 2100 Mitarbeitern in 52 Ländern entwickelt hat.
Anlässlich seines 70. Geburtstages deutete er gegenüber der WZ an, dass er es nun etwas ruhiger angehen wolle. Zehn Jahre später nimmt er den (unangekündigten) Anruf der WZ an seinem Schreibtisch an der Langenberger Straße in Velbert entgegen, wo in seinem Büro noch immer die Fäden von Emka zusammenlaufen. Wenige Tage vorher hat Runge den Wuppertaler SV mit einer finanziellen Hilfe vor der Insolvenz bewahrt. Weil ihm der Verein am Herzen liegt, wie Friedhelm Runge betont.
Der Abschied als Präsident des WSV schmerzt noch heute
Als Präsident und Fußballfan war der gebürtige Wuppertaler immer mit dem Herzen dabei, wenn es um den WSV ging. Das werden ihm auch seine schärfsten Kritiker nicht absprechen. Bis heute hat es ihnen Runge nicht verziehen, dass sie ihm vorwarfen, er stehe der Entwicklung des Vereins im Wege. „Es wurde behauptet, dass die Sponsoren Schlange stehen, wenn ich weg bin. Nichts davon ist eingetreten“, sagt er und man spürt, dass er den 2013 von der Opposition im Verein erzwungenen Rücktritt bis heute bedauert. „Für die damalige Insolvenz gab es keinen Grund“, sagt Runge. Ob er sich über die jüngste Finanzspritze hinaus im Verein engagieren wird, lässt er offen.
Vieles hat Runge aus dem Bauch heraus entschieden, wobei seine Erfolge als ehrenamtlicher WSV-Präsident nicht immer mit denen als Unternehmer Schritt halten konnten. Erstklassig war der WSV unter Runges Führung nie, aber zumindest für zwei Jahre spielte er in der 2. Liga und zählte über Jahre zumindest zum Kreis der Proficlubs.