Ex-Frau (47) erschossen: Neun Jahre Haft wegen Totschlags
Urteil: Einen Mord konnte das Gericht dem Angeklagten (43) nicht nachweisen. Er hatte zu den Vorwürfen geschwiegen.
Wuppertal. Als der Richter am Freitagmittag das Urteil verkündet, schaut der Angeklagte angestrengt nach oben. Dann hebt er die Hände mehrfach über den Kopf, als bedanke er sich. Die Erleichterung ist dem 43-Jährigen deutlich anzusehen. Wegen Totschlags, nicht wie angeklagt wegen Mordes, verurteilte ihn das Landgericht am Freitag zu einer Freiheitsstrafe von neun Jahren.
Laut Anklage soll der türkische Familienvater am 15. Januar dieses Jahres seine getrennt von ihm lebende Ehefrau (47) in ihrer Wohnung am Höchsten mit zwei Kopfschüssen getötet haben. Anschließend hatte er sich selbst eine Kugel in den Kopf geschossen, war aber noch handlungsfähig. So hatte er unmittelbar nach der Tat noch seinen Schwager angerufen und ihm von der Tat berichtet. Er habe die Situation "bereinigt" soll er gesagt haben. Und dass man sie zusammen beerdigen soll.
Er habe seine Frau getötet. Zweimal soll der Angeklagte das gesagt haben, als die Polizei den selbst schwer verletzten Mann am Tatort mit der Waffe in der Hand vorfand. Seitdem hat der nicht vorbestrafte Mann zu den Vorwürfen geschwiegen. Bis zuletzt. "Es tut mir leid", das waren seine einzigen und letzten Worte im Prozess.