Euro 2008: Das Fußballfest aus Fan-Sicht

Ein Wuppertaler spielt bei dem Filmprojekt Der Wiener Künstlers und Filmemachers Georg Steinböck im nächsten Jahr die Hauptrolle. Thema: die großen und kleinen Geschichten am Rande des Fußballfestes .

<strong>Wuppertal. Bert Unrau hat zwar nicht den Lotto-Jackpot geknackt, aber seit der Auslosung zur Fußball-Europameisterschaft 2008 darf sich der 36-jährige Fußballfan aus Wuppertal ebenfalls als Hauptgewinner fühlen. Der Wiener Künstler und Filmemacher Georg Steinböck will in einem 90-minütigen Dokumentarfilm für Kino und Fernsehen am Beispiel des Wuppertalers die großen und kleinen Geschichten am Rande des Fußballfestes erzählen. Und mit der Wahl von Bert Unrau als Hauptdarsteller bezieht er bewusst die uralte Rivalität zwischen den deutschen und österreichischen Fußballfans in seine Planungen ein.

Auslosung hätte nicht besser laufen können

Was hätte also besseres passieren können, als eine Auslosung, die den Gastgeber Österreich und Deutschland in der Vorrunde aufeinander treffen lässt? Die Partie in Wien am 16. Juni 2008 wird einer der stimmungsvollen Momente des Films sein, der bislang unter dem Arbeitstitel "Berts Euro 08" läuft. Doch Georg Steinböck stellt nicht das Geschehen auf dem grünen Rasen und auf den Fanmeilen in den Mittelpunkt, sondern die Erlebnisse eines Fans - und der lebt in Wuppertal. "Wir haben uns 1991 in Mexiko kennengelernt. Seit dieser Reise bin ich Anhänger des mexikanischen Fußballs", verrät Bert Unrau, der auch Sympathien für den WSV und die Bayern hegt. Gut zu sprechen ist der seit vielen Jahren im Tal lebende Westfale auch auf den amtierenden Europameister Griechenland. "Auf die Griechen hatte ich vor vier Jahren ein paar Euro gesetzt, weil ich dem Otto Rehhagel einiges zugetraut habe. Das war bisher mein größter Tippgewinn", erinnert sich Bert Unrau.

Seine Vorfreude auf die Euro 2008 und das geplante "Roadmovie" mit Stationen in Wien, Basel und Innsbruck ist riesengroß. "Eine solche Reise hätte ich mir sonst gar nicht leisten können", meint Unrau. Luxus erwartet er nicht, im Gegenteil. "Ich weiß nicht, ob der Georg überhaupt Eintrittskarten besorgen kann. Vermutlich werde ich mit dem Zug unterwegs sein, weil man da ja auch die meisten Leute trifft. In Wien werde ich die meiste Zeit mein Lager in einem Fancamp aufschlagen. Und sonst lasse mich einfach überraschen", sagt der gebürtige Coesfelder mit der für ihn typischen Gelassenheit.

Eine Gelassenheit, die Georg Steinböck an seinem Freund aus Wuppertal zu schätzen weiß. "Bert hat eine ganz besondere Art, über Fußball zu denken und zu reden. Natürlich hätte man auch einen Fan aus Wien begleiten können, aber die Euro 2008 und unser Land aus der Sicht eines Gastes zu zeigen, macht vielleicht den besonderen Reiz aus", hofft Georg Steinböck.

Und ganz nebenbei macht dieser Blickwinkel seine Dokumentation auch für das deutsche Fernsehen interessant.

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