Wuppertal : EU-Wahl: Erster Wahlsieg der Grünen in Wuppertal
Wuppertal Bei der Europawahl haben die Grünen ihren ersten Wahlsieg in Wuppertal geholt. CDU und SPD sehen kein Vorzeichen für die Kommunalwahl 2020.
Die Europawahl in Wuppertal hat für eine faustdicke Überraschung gesorgt. Noch stärker als bundesweit legten die Wuppertaler Grünen bei der Europawahl zu und stellen mit 25,39 Prozent die stärkste Partei noch vor der CDU (22,32) und der SPD (18,60), die starke Verluste hinnehmen mussten. 2014 hatten die Sozialdemokraten in Wuppertal noch rund 32 Prozent geholt.
Die Wahlbeteiligung beträgt 59,9 Prozent, das sind zwölf Punkte mehr als noch vor vier Jahren bei der Europawahl. Mehr als 75 Prozent der Wähler in der Stadt wählten pro-europäische Parteien. Obwohl die AfD in der Wuppertaler Kommunalpolitik keine Rolle spielt, brachten sie es auf 9,77 Prozent.
Nach der Auszählung der ersten Stimmbezirke gingen die ersten Glückwünsche bei Claudia Schmidt, Kreisvorsitzende der Wuppertaler Grünen, ein. „Das ist ein megagutes Wahlergebnis für uns. Wir sind die Partei, die den Klimaschutz fordert, und wir spüren, dass die Bewegung Fridays for Future uns einen Megaschub verleiht. Nicht alle der Kinder und Jugendlichen sind schon wahlberechtigt, aber es sind deren Eltern und Umfeld, die die Kraft dieser Bewegung aufnehmen“, sagte Claudia Schmidt.
Oberbürgermeister Andreas Mucke (SPD) konnte dem Wahlergebnis zumindest zwei positive Aspekte abgewinnen. „Zunächst einmal freut mich die hohe Wahlbeteiligung. Zweitens haben deutlich mehr als 75 Prozent in Wuppertal pro Europa gestimmt.“
Der SPD-Unterbezirksvorsitzende Servet Köksal relativiert die Aussagekraft der Niederlage seiner Partei. „Die Kommunalwahl 2020 steht auf einem ganz anderen Papier. Der Bürgerdialog muss für die SPD im Vordergrund stehen. Wir müssen mit dem Bürger sprechen, um ihm klarzumachen, dass die SPD Antworten auf die entscheidenden Fragen hat“, sagt Köksal.