Es wird wieder teurer: Regenwasser ist der Spitzenreiter

Die Kosten für das Regenwasser steigen um fast fünf Prozent. Nur der Winterdienst wird günstiger.

Wuppertal. Im kommenden Jahr wird es für die Bürger in Wuppertal teurer: Gibt der Rat grünes Licht für die neue Gebührensatzung, steigen die Gebühren für einen fiktiven Vier-Personen-Muster-Haushalt in 2009 um 2,16 Prozent. In Zahlen bedeutet das für den Durchschnittshaushalt: Jede Person würde jährlich ungefähr 5,69 Euro mehr zahlen. Lag die Jahresbelastung durch die Gebühren für Abwasser, Abfall, Straßenreinigung und Winterdienst bei Familie Mustermann im Vorjahr theoretisch bei 1053,13 Euro, werden 2009 1075,90 Euro fällig.

Den höchsten Anstieg um gut fünf Prozent gibt es beim Regenwasser. Die Kosten für die 14-tägige Leerung einer 120 Liter Abfall-Tonne steigen um rund drei Prozent. Die Straßenreinigung wird je nach Reinigungsklasse im Schnitt um 3,04 Prozentpunkte teurer, beim Schmutzwasser sind es 1,48 Prozentpunkte. Gute Nachrichten gibt es vom Winterdienst: Hier sinken die Kosten je nach Straßenlage um rund 20 Prozent. Als Gründe für die Kostensteigerung nennt die Stadt unter anderem die Tariferhöhungen im öffentlichen Dienst. Sie schlagen in 2008 mit rund vier Millionen und im kommenden Jahr mit zusätzlichen zwei Millionen Euro zu Buche. Auch die hohen Kraftstoffpreise machten sich bei der Straßenreinigung bemerkbar, erklärt Kämmereileiter Alfred Lobers. Durch die sinkende Bevölkerungszahl müssten die Fixkosten auf weniger Köpfe verteilt werden.

Für Wuppertal sind 15 weitere Regenrückhaltebecken geplant Warum die Bürger für das Regenwasser immer tiefer in die Tasche greifen müssen? Wieder einmal liegt das an der besonderen topographischen Lage: Wuppertal muss kräftig für seine Regenrückhaltebecken zahlen. Die Investition wird über die Jahre gestreckt auf die Gebühren umgelegt. Bis 2018 sind noch 15 weitere Regenrückhaltebecken und Klärbecken geplant. Zur Einordnung: Allein für die Kanalsanierung in Wuppertal geben die Stadtwerke jährlich sechs Millionen Euro aus. Auch der Grund für den günstigeren Winterdienst liegt auf der Hand: Im vergangenen milden Winter waren weniger Einsätze und weniger Material nötig.

Grundsätzlich stellt Oberbürgermeister Peter Jung klar: "Die Gebühren dienen der reinen Kostendeckung und in keinem Fall der Finanzierung von anderen Dingen." Trotz Klagen von Bürgern gegen den Gebührenbescheid, sei die Wuppertaler Satzung bisher noch nicht kassiert worden. Die Stadt sieht sich folglich juristisch auf der sicheren Seite.

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