Es gibt zu wenige Lehrer für die steigende Schülerzahl
Knapp 3000 Pädagogen in Wuppertal sind nicht genug. Inklusion und Zuwanderung stellen die Schulen vor zusätzliche Herausforderungen.
Wuppertal. In Düsseldorf demonstrierten am Mittwoch Eltern für mehr Lehrer. Viele Fächer würden „nur noch sporadisch oder gar nicht mehr unterrichtet“, kritisierten sie. Der bestehende Lehrermangel werde mit den neuen Anforderungen durch die Zuwanderung und die Inklusion noch verstärkt.
Auch in Wuppertal mit derzeit knapp 3000 Pädagogen an gut 100 Schulen fehlen Lehrer. Genaue Zahlen waren bislang nicht zu erhalten. Nur so viel: Laut Bezirksregierung sind aktuell 39 Lehrerstellen an den weiterführenden Schulen in Wuppertal ausgeschrieben.
Das Land komme dem Bedarf nicht hinterher, erklärt Helga Krüger von der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft. Der Lehrerbedarf werde jeweils mit Zahlen aus dem Vorjahr berechnet. „Auf den aktuellen Zuwachs wird nie zeitnah reagiert.“ Es gebe zwar Nachtragshaushalte, aber auch das reiche nicht. Für Sonderpädagogen seien sogar Stellen gestrichen worden, weil man mit einem Rückgang der Schülerzahlen gerechnet habe.
Dazu komme seit den 90er-Jahren ein struktureller Mangel: Damals habe eine Unternehmensberatung nach Einsparmöglichkeiten gesucht und Berechnungsgrößen geändert. Deshalb fehlten heute über 3000 Lehrer im Land.
Zusätzliche Herausforderungen bedeuten die zugewanderten Kinder: Rund 40 Schulen in Wuppertal haben nach Angaben von Helga Krüger jetzt Seiteneinsteiger-Klassen, in denen etwa 1000 Flüchtlings- und andere Zuwandererkinder lernen. Dabei gehen die Kinder aus den Landeseinrichtungen noch gar nicht zur Schule. Für diese Klassen fehlen Lehrer, die Deutsch als Fremdsprache unterrichten können. Bewerber müssen sich neben der Arbeit fortbilden.