Wuppertal Erstes Solarforum überzeugt: Umdenken lohnt sich

Die Veranstaltung von WZ und WSW zeigte auf, wie mit Photovoltaik eine nachhaltige Energiegewinnung möglich und Geld zu verdienen ist.

Carl-Georg Graf von Buquoy von der EnergieAgentur NRW steuerte Fakten und Zahlen zur Photovoltaik bei.

Carl-Georg Graf von Buquoy von der EnergieAgentur NRW steuerte Fakten und Zahlen zur Photovoltaik bei.

Foto: Fries, Stefan (fri)

Wuppertal. Mit der Sonne Geld verdienen: Unter diesem Motto stand das erste gemeinsame Solar-Forum von WZ und WSW am Samstag. Das Programm brachte vor allem das Thema Photovoltaik näher - mit viel Wissenswertem und Unterhaltung. Singer-Songwriter Joshua Castner von der Bergischen Musikschule eröffnete die Veranstaltung, im Anschluss bestiegen die Experten das Podium in den City Arkaden. Ihre gemeinsame Botschaft: Umdenken lohnt sich. Denn Sonnenenergie kann auch jeder Privatmensch sammeln und selbst verwenden.

Joshua Castner ist ein Befürworter von regenerativen Energien und einer nachhaltigen Lebensweise. In seinem Lied „We are the keepers“ (zu deutsch: Wir sind die Bewahrer) appelliert der junge Musiker an das Verantwortungsbewusstsein der Menschen. „Jeder sollte Verantwortung übernehmen“, betonte Castner in seinen einleitenden Worten. Das Publikum belohnte ihn mit herzlichem Applaus.

Da fiel die Überleitung zu Carl-Georg Graf von Buquoy von der EnergieAgentur NRW leicht. Der Themengebietsleiter für Photovoltaik (PV) präsentierte Zahlen, die nachdenklich stimmten. So zeigte er unter anderem in seiner Präsentation, dass in Deutschland nur Solarzellen installiert sind für eine Leistung von 4,3 Millionen Kilowatt Peak, die Einheit, in der die Leistung von Solarzellen gemessen wird, erzeugt wird. „Das Potenzial liegt aber bei 84 Millionen“, fügte von Buquoy hinzu.

Um den Zuhörern zu zeigen, dass es sich für jeden einzelnen lohnen kann, eine PV-Anlage auf seinem Haus zu installieren, rechnete der Fachmann Kosten und Nutzen vor. So koste eine Photovoltaik-Anlage für ein Einfamilienhaus inzwischen nur noch rund 8000 Euro, spare aber bis zu 60 Prozent eingekauften Strom. „Nach 19,9 Jahren ist die Amortisation erfolgt.“

Dass nicht nur Hausbesitzer, sondern auch Mieter Möglichkeiten haben, auf ihren Dächern Sonnenenergie zu sammeln, zeigte die anschließende Experten-Runde. Lothar Leuschen, stellvertretender Chefredakteur der WZ, und selbst überzeugter Besitzer einer Photovoltaik-Anlage, moderierte das Forum, bei dem auch die Fragen der Zuhörer beantwortet wurden.

So stellte WSW-Vorstand Andreas Feicht unter anderem die Angebote der Stadtwerke rund um Photovoltaik vor. Diese reichen von Pachtverträgen für PV-Anlagen auf kleinen Privathäusern über Anlagen für die Wohnungswirtschaft, von denen Mieter einen Nutzen haben, bis hin zu großen Anlagen für Gewerbe.

Kreishandwerksmeister Arnd Krüger verwies darauf, dass Dachdeckerbetriebe Fachleute für die Installation der Anlagen sind.

Davon, wie sich jeder Bürger für die Nutzung von Sonnenenergie stark machen kann, sprach Rolf Kinder von der Bergischen Bürgerenergiegenossenschaft (BBEG). Rund tausend Projekte zur Energiegewinnung hat die Genossenschaft seit ihrer Gründung 2012 schon realisiert.

Interessierte wie Joshua Castner, die ausbildungsbedingt noch keinen dauerhaften Wohnsitz haben, lud Kinder ein, sich in der BBEG zu engagieren und damit einen Beitrag zur Nachhaltigkeit zu leisten.

Bei den Besuchern kam der Mix aus Diskussion und Infos gut an. „Ich habe mir direkt hier mal ausrechnen lassen, was bei meinem Haus so möglich ist“, erklärte Rainer Widmann, ehemaliger Fuß- und Fahrradbeauftragter der Stadt. Dafür sei eine solche Veranstaltung genau das richtige.

„Das Thema ist natürlich hochinteressant und absolut notwendig“, sagte ein anderer Besucher, der vor allem spannend fand, „wie aus der Theorie die praktische Umsetzung passiert.

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