Ronsdorf Erste Kunden nach dem Rohrbruch

Von Peer Kuni · An der Lüttringhauser Straße haben die Geschäfte unter der Sperrung gelitten.

 Nadine Knipping freut sich, dass die Sperrung vorbei ist.

Nadine Knipping freut sich, dass die Sperrung vorbei ist.

Foto: Fries, Stefan (fri)

Wie ein kleines Kind am ersten Schultag freut sich Nadine Knipping. Doch sie freut sich nicht über Schultüte und Einschulung, sondern schlicht und einfach über ihre ersten Kunden nach einer sehr langen Zeit im Ronsdorfer Käseerlebnis. Denn nach mehr als drei deprimierenden Wochen räumen Bauarbeiter endlich sämtliche Absperrzäune rund um den Käseladen an der Lüttringhauser Straße weg. „Da hatte ich Schmetterlinge im Bauch“, erzählt Knipping. Der Grund für die Absperrung, die sowohl die Straße als auch den Gehweg betraf, war ein Wasserrohrbruch in der Lüttringhauser Straße. Viele Keller der angrenzenden Geschäfte konnten den Wassermassen nicht mehr standhalten und liefen sofort voll. „Bei uns stand das Wasser etwa fünf Zentimeter hoch. Dazu kam der ganze Dreck. Auch die Gasheizung vom Hausbesitzer hat etwas abbekommen“, berichtet Reiner Freiheit vom benachbarten Thüringer Hof.

Mit dem ersten Straßenverkehr kamen die ersten Kunden

Der Wasserrohrbruch ereignete sich bereits am 4. Juli. Einen Tag später meldeten die Stadtwerke, dass die Leitung ausgetauscht würde. Bis dahin hatten die Wassermassen bereits viele Schäden angerichtet, deren Ausmaße noch heute sichtbar sind. Betroffen waren außer dem Ronsdorfer Käseerlebnis und dem Thüringer Hof auch die Gaststätte Haus Winschermann, die Fleischerei Thomas und die Fahrschule Dauber. „Bei uns vor der Tür hat sich eine Pfütze gebildet. Ein kleiner See. Und wenn Busse oder Autos dadurch gefahren sind, gab das natürlich Wellen. Die sind dann in unseren Keller gelaufen“, schildert Stephan Brachthäuser von der Fleischerei Thomas. Mit viel Aufwand versuchte das Fleischerei-Team das Wasser aus dem Keller zu wischen. Trotzdem fielen dem Schlammwasser viele Rohstoffe zum Opfer. „Die mussten wir dann wegwerfen“, so Brachthäuser. Ein finanzieller Schaden entstand, der sich für die Fleischerei aber noch im überschaubaren Maße hielt. „Es ist noch tragbar für uns gewesen. Wir hatten Gott sei Dank gerade Betriebsferien“, berichtet Brachthäuser.

Auch der Keller der Gaststätte Haus Winschermann lief voll. Etwa zwei Zentimeter hoch war der Wasserpegel dort. Eine sichtbare Markierung bestehend aus Schlamm an der Wand zeigt noch heute wie hoch der Keller unter Wasser stand. In der Fahrschule Dauber waren vor allem im Keller gelagerte Elektrogeräte betroffen, die bis heute noch nicht angerührt worden. Alle weiteren gelagerten Sachen der Fahrschule, die den Wassermengen zum Opfer fielen, wurden im Hinterhof zu einem Müllberg gestapelt. Aufgrund der Wassermassen sperrte die Stadt Wuppertal daraufhin einen Teil der Lüttringhauser Straße sowie des Gehwegs ab.

Besonders schlimm traf es dadurch das Ronsdorfer Käseerlebnis. Durch die Absperrung wurde der Käseladen vollständig umzäunt. „Die ganze Zeit über war bei uns tote Hose. Wir standen im Laden und keiner kam. Die Leute dachten durch die Sperrung, dass bei uns zu wäre“, erklärt Nadine Knipping. Dem war aber nicht so. So blieb dem Käsegeschäft nichts anderes übrig als die Mitarbeiter nach Hause zu schicken und die Bestellmenge drastisch zu reduzieren. Der Zaun schreckte offenbar die Kundschaft ab.

Als die Baustelle Ende Juli nach gut drei Wochen weggeräumt wurde, fielen Knipping daher besonders große Steine vom Herzen. „Mit dem ersten Lkw, der hier wieder durchfuhr, kam auch direkt der erste Kunde, Das war wunderbar“, erinnert sich Knipping.

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