Entführtes Mädchen zurück bei der Mutter

Der jetzt angeklagte Vater soll seine Tochter in die Türkei gebracht haben.

Wuppertal. Das sechsjährige Mädchen, das Ende Dezember 2008 gegen den Willen der Mutter von ihrem Vater in die Türkei gebracht wurde, ist zurück bei seiner Mutter. Das bestätigte die Anwältin der Mutter auf Nachfrage der WZ. "Wir konnten das Mädchen wohlbehalten aus der Türkei zurückbringen", berichtet Gülsen Celebi.

Der Vater (34), der Anfang März in Freiburg festgenommen werden konnte, muss sich am kommenden Dienstag, 6. April, wegen Kindesentziehung vor dem Amtsgericht verantworten.
Über ein Jahr lang hatte die Muter (27) ihre Tochter nicht gesehen. Ende Dezember 2008 soll ihr Mann, mit dem sie einst zwangsverheiratet worden war, die gemeinsame Tochter nach einem Urlaub in die Türkei verschleppt haben. Zehn Jahre lebte die 27-jährige Türkin mit ihrem Mann zusammen. Als sie es in der Beziehung nicht mehr aushielt, verließ sie ihn, zog mit der Tochter nach Wuppertal und reichte die Scheidung ein. Das Familiengericht sprach der 27-Jährigen das Aufenthaltsbestimmungsrecht zu.

Doch bei der Verhandlung ums Sorgerecht erhielt der Vater Umgangsrecht. Das Gericht legte fest, dass er das Mädchen über Silvester sehen durfte. Am 4. Januar 2009 sollte er sie zurückbringen - er tat es nicht. Statt dessen brachte er die gemeinsame Tochter über die Niederlande in die Türkei, so die Ermittler. Der Mann wurde fortan mit internationalem Haftbefehl gesucht.

Aber auch die Kindsmutter suchte den mutmaßlichen Entführer ihrer Tochter. Mit Erfolg. Gülsen Celebi: "Wir wussten aus Informationen des Schulamtes, wo sich das Mädchen aufhält."

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