Enormes Interesse an der Maikundgebung

Wuppertal. Die Erfahrung hat Hans Peters, Noch-Chef des DGB Bergisch Land, gelehrt, dass ein 1. Mai an einem Freitag kein guter Termin ist. "Dann fahren viele Arbeitnehmer lieber ins verlängerte Wochenende, als zu unseren Kundgebungen zu kommen."

In diesem Jahr dürfte das grundlegend anders sein. Wieder fällt der 1. Mai auf einen Freitag, aber schon jetzt ist abzusehen, dass der Laurentiusplatz als Schauplatz der zentralen Wuppertaler Maikundgebung aus allen Nähten brechen wird. Anmeldungen für Stände liegen jedenfalls schon mehr als genug vor. Die Gründe für das Interesse liegen auf der Hand: Mit SPD-Chef Franz Müntefering hat der Gewerkschaftsbund eine echte politische Größe für die Mairede verpflichten können. Das trifft übrigens nicht nur für Wuppertal zu: In Remscheid spricht Ministerpräsident Jürgen Rüttgers, in Hilden tritt Bundes-Finanzminister Peer Steinbrück (SPD) auf.

Doch jenseits aller Wahlkampf-Bühnen treibt die Konjunktur- und Arbeitsmarkt-Krise die Menschen auf die Straße - und in die Arme der Gewerkschaften. Sämtliche Einzelorganisationen im DGB verzeichnen auch im Bergischen Land deutliche Mitgliederzuwächse. Allein die Lehrergewerkschaft GEW nahm in den zurückliegenden Monaten 200 Neumitglieder auf. Unter den Arbeitnehmern geht die Angst um. Da trifft das diesjährige Motto "Arbeit für alle - bei fairem Lohn" die Befindlichkeiten und zudem ein zentrales Wahlkampfthema der SPD: den Mindestlohn.

Die Veranstaltungen zum 1. Mai beginnen am kommenden Freitag um 10 Uhr mit einem Ökumenischen Gottesdienst in der CityKirche Elberfeld. Um 11 Uhr setzt sich am Unterbarmer Bahnhof der Demonstrationszug in Bewegung. Due Kundgebung auf dem Laurentiusplatz beginnt um 12 Uhr. Neben Müntefering sprechen Oberbürgermeister Peter Jung (CDU) und Georg Mintert von der IG Bauen, Agrar, Umwelt. Bis 17 Uhr wird anschließend ein Familienfest gefeiert.

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