Engels, die SPD und ein runder Geburtstag

Wuppertals Sozialdemokraten feierten ihren 150. mit einer schönen Feier am Engelshaus.

Wuppertal. Bratwurst, Bier und Bretterbuden — viele Feste vermögen nicht zu begeistern, weil sie beliebig sind. Mit dem Engelsfest am Samstag gelang der Wuppertaler SPD zum 150-jährigen Bestehen der Partei dagegen eine herrliche Feier, die schon deshalb aus dem Rahmen fiel, weil die Programmpunkte mit viel Liebe und Bedacht gewählt waren.

Für 13.10 Uhr steht Tabea Schäfer auf dem straff gesetzten Zeitplan. Emeli Sandés „Read all about it“ singt sie so herzzerreißend, dass man gerne noch viel länger zuhören würde, doch schon bringt nebenan die Rumbero Dance School „Salsa and more“ auf die Tanzbühne.

Die Verteilung der Darbietungen auf das weite Areal des Engelsgartens und des Historischen Zentrums lädt zum Flanieren ein. Der Spaziergang führt vorbei an Ständen des Unterbarmer Kindertellers, der Wuppertalbewegung, der Else-Lasker-Schüler-Gesellschaft und des Weinhändlers und SPD-Mitglieds Thomas Kring, um im Innenhof zu enden.

Dort erzählt Autor Ulrich Land vom Luxusleben des Friedrich Alfred Krupp auf Capri und von dessen Tod, dem nie so recht auf die Spur gegangen worden sei. Das holt der Schriftsteller in seinem Buch „Krupps Katastrophe“ nach und liest daraus spannende Passagen, bevor er die Bühne den Wuppertaler Autoren Karl Otto Mühl und Hermann Schulz überlässt.

Wie das nette Areal rings um das Engelshaus zu Zeiten von Krupp und Engels aussah, ist an einem Modellbau bei der Vorwärts zu studieren — auch dies eine passende und eben nicht beliebige Zutat der Feier, die erst gegen 23 Uhr ausklingt.

Das Historische Zentrum, das in den beiden Vorjahren Mitorganisator war, beschränkte sich auf Führungen durchs Haus. Personalmangel sein der Grund gewesen, sagt Verwaltungsleiter Peter Schäfer.

So bleibt ein großes Lob an die SPD-Organisatoren rings um Helge Lindh und an die vielen Mitwirkenden, die Wuppertal bei sonnigem Wetter ein rundum stimmiges Fest schenkten.

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