EM: Tausende Türken legen Elberfeld lahm

Nach dem Sieg der türkischen Mannschaft bei der EM kam sogar der Busverkehr zum Erliegen. Obwohl die Feiern friedlich waren, wurden zwei Teilnehmer eines Autokorsos festgenommen.

Wuppertal. Unglaubliche Bilder haben sich am Sonntagabend in Elberfeld abgespielt. Tausende Türken haben in Elberfeld den Einzug ihrer Mannschaft ins Viertelfinale gefeiert.

Vom Busbahnhof aus strömten die Menschenmassen gen Morianstraße. Sie tanzten auf den Straßen, machten die B7 zur Fanmeile und verbreiteten Fußball-Euphorie. Selbst die WSW-Busse wurden mit Fahnen dekoriert, die Busfahrer zum Mitfeiern aufgefordert. Denen blieb fast nichts anderes übrig, denn ob der Fanmassen musste der Busverkehr kurzzeitig eingestellt werden.

Zunächst sprach die Polizei von 9000 feiernden Menschen und 2000 Autos, später wurden die Zahlen auf "mehrere Tausend" nach unten korrigiert. Der Eindruck blieb derselbe: Ganz Elberfeld war ein rotes, wogendes Fahnenmeer. Man sah glückliche und jubelnde Gesichter soweit das Auge reichte.

Die Folgen: Die Kreuzung Brausenwerth war zehn Minuten lang blockiert. In der Elberfelder Innenstadt kam der Verkehr völlig zum Erliegen. Selbst der Busverkehr musste kurzfristig eingestellt werden. Die Polizei musste die Bereiche Gathe, Neumarktstraße, B7 (zwischen Ohligsmühle und Wupperstraße) sowie die Morianstraße wechselweise 45 Minuten lang sperren. Auf der B7 vor dem Cinemaxx zündeten jubelnde Fans Feuerwerkskörper.

"Die Feiern waren allesamt äußerst friedlich und freundlich", sagt ein Polizeisprecher am Montagmorgen. Dennoch kam es am Rande der spontanen EM-Party zu zwei Verhaftungen. Ein Autofahrer, der von der Polizei rausgewunken wurde, steuerte direkt auf die Beamten zu und kam erst kurz vor ihren Füßen zum Stehen. Gegen den Mann wird nun wegen gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr ermittelt. Er wurde vorläufig festgenommen. Und auch für seinen Bruder, der ebenfalls im Auto saß, klickten die Handschellen. Er wurde wegen eines ähnlichen Delikts per Haftbefehl gesucht.

Das rauschende EM-Fest aber blieb davon unberührt. "Diese Episode hat mit den vielen friedlich Feiernden nichts zu tun", so der Polizeisprecher.

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