Elefantenfamilie verlässt den Wuppertaler Zoo

Weil es im Gehege zu voll wird, zieht eine Gruppe der Rüsseltiere in einen holländischen Safaripark.

Elefantenfamilie verlässt den Wuppertaler Zoo
Foto: Andreas Fischer

Wuppertal. Für Punda und ihre Kinder Bongi, Pina-Nessi und Shawu heißt es demnächst Abschied nehmen. Die Kleinfamilie verlässt Anfang 2015 Wuppertal Richtung Niederlande, um im Safari Park Beekse-Bergen bei Tilburg ein neues Leben zu beginnen.

Grund dafür ist der Erfolg des Zoos in der Elefantenzucht. Nachdem sich die Elefantenherde in den vergangenen Jahren ständig vergrößert hatte, wird es nun eng. Vor allem seit Bongi (9), das erste Wuppertaler Elefantenkind, geschlechtsreif ist, geht es im Gehege nicht mehr so friedlich zu: „Bongi hat viel Druck bekommen in letzter Zeit. Sie wird geschubst und gerempelt“, berichtet Zoo-Biologe Andreas Haeser-Kalthoff.

Deshalb hat man in den letzten Monaten überlegt, was zu tun ist. Und sich entschlossen, nicht nur einen Elefanten, sondern eine ganze Gruppe abzugeben. „Wir machen das so, wie es in der Natur auch passiert: Da bleiben die Weibchen immer mit ihren Müttern zusammen.“ Werde die Herde zu groß, sonderten sich auch Mütter mit ihren Kindern ab. Daher wird Mutter Punda (22), die 1995 als kleines Elefantenmädchen nach Wuppertal kam, mit ihren Töchtern Bongi und Pina-Nessi sowie ihrem Sohn Shawu umziehen.

„Als Gruppe können sie sich auch leichter eingewöhnen“, erklärt Haeser-Kalthoff. Und für den Safari-Park sei es ideal, gleich eine Familie zu erhalten: „Das ist wie ein Sechser im Lotto“, ist er überzeugt. Mit diesem Vorgehen seien sie Vorreiter, so Haeser-Kalthoff.

Der Umzug sei mit dem Europäischen Erhaltungszuchtprogramm für Elefanten abgestimmt. Das koordiniert solche Abgaben und sorgt dafür, dass Tierparks nicht mehr auf den Fang von Wildtieren angewiesen sind. Es führt auch die Zuchtbücher. Haeser-Kalthoff weist darauf hin, dass mit dem Auszug auch eine Inzucht in der Herde verhindert werde.

Den Pflegern wird der Abschied nicht leicht fallen: „So Tiere wachsen einem ja ans Herz“, sagt Haeser-Kalthoff. „Man sieht das immer mit einem lachenden und einem weinenden Auge.“ Zurück bleiben auch der Bulle Tusker sowie die Kühe Sweni und Sabie, die noch vier Jungtiere haben. Ob sie ein Taschentuch im Rüssel haben werden?

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