Gegen Geruchsbelästigung Elefantenboden für die Schultoiletten

In zehn Jahren hat das Gebäudemanagement 52 Anlagen erneuert. Neuer Bodenbelag soll Geruchsbelästigungen verhindern helfen.

Gegen Geruchsbelästigung: Elefantenboden für die Schultoiletten
Foto: Anna Schwartz

Südstadt. Noch sind die Toiletten der Angelo-Roncalli-Grundschule eine Baustelle: Schutt am Boden, rohe Wände. Doch wenn die Arbeiten fertig sind, erwartet die Kinder ein schicker neuer und sauberer Sanitär-Bereich. In den Herbstferien sollen die Räume fertig sein.

Schultoiletten sind ein Dauerthema für Kinder, Lehrer und Eltern. Abgenutzt, mit dem Dekor vergangener Zeiten und oft von einem gewissen Mief durchströmt wirken sie nicht gerade einladend.

An der Roncalli-Schule hat das städtische Gebäudemanagement (GMW) jetzt alles herausgerissen inklusive Fußboden und Estrich. Denn: „Das grundsätzliche Probleme sind die Fugen“, erklärt Thomas Lehn, beim Gebäudemanagement zuständig für die Schulen. In den Fugen zwischen den Bodenfliesen und im darunterliegenden Estrich sitze der unangenehme Geruch, der sich auch durch Putzen nicht mehr entfernen lässt. Deshalb verlegt das GMW in neuen Toiletten keine Bodenfliesen mehr, sondern einen durchgehenden Boden aus Epoxidharz — ohne Fugen. „Das ist jetzt Standard“, sagt Thomas Lehn. „Sonst müffelt es in zehn Jahren wieder.“ Die Strapazierfähigkeit des Bodens ist erwiesen:„Den haben die Elefanten im Zoo auch.“

In der Roncalli-Schule soll der Boden farbig werden — passend zu dem bunten Anstrich in der Halle, von der die Sanitärräume abgehen. Auch an den Trennwänden und den Kacheln soll es Farbe geben. Wie bunt es wird, stimmen GMW und Schulleitung in den nächsten Wochen ab.

52 Schultoiletten-Anlagen hat das GMW in den vergangenen zehn Jahren saniert, aktuell arbeitet es in neun. Auf der Liste stehen noch mindestens zwanzig weitere Anlagen. „Fertig werden wir nie“, sagt Thomas Lehn. Wenn die letzte fertig sei könnten sie wieder von vorn beginnen.

Zwischen 50 000 und 200 000 Euro kostet eine Maßnahme. „Das sind kleine Baumaßnahmen, die aber viel Geld kosten“, sagt Thomas Lehn. Teuer sei es, weil sie jeweils alles bis auf den Rohbau abreißen, dann alles neu machen. Dabei werden dann auch Leitungen, Heizungen, Lüftung erneuert.

Die Planung sei ebenfalls vergleichsweise aufwendig. „Deswegen können wir nicht alle Toiletten auf einmal machen“, betont Thomas Lehn. Meist geschieht das im Rahmen einer Grundsanierung einer Schule, nur manchmal wird draus Einzelmaßnahme.

Das ist auch am Bergischen Kolleg der Fall. Dort dient ein kleines Nebengebäude als eine Toilettenanlage. Auch hier sind derzeit nur nackte Wände zu sehen und die Löcher im Boden, auf denen jetzt die Kloschüsseln fehlen. Die Sanierung ist noch aufwendiger, weil die Kanalisation in einen so genanten Kriechkeller führt, in dem man nur gebückt arbeiten kann, auch das Dach des Häuschens saniert werden muss und noch eine Kabine mit einer barrierefreien Toilette dazukommt. Welche Farbe hier prägend sein wird, ist schon klar: das Blau des Schul-Logos.

Die Bauarbeiten werden über die Ferien hinaus dauern. Deshalb müssen die Schüler an beiden Schule eine Weile mit einem Toiletten-Container vorlieb nehmen. Nach den Herbstferien sollen die neuen Anlagen dann fertig sein.

Wie neue Toiletten lange schön bleiben? „Da muss jede Schule sich Gedanken machen“, sagt Thomas Lehn. Er berichtet von Schulen, die eine Toilettenaufsicht haben — finanziert durch die Eltern für vielleicht 50 Cent im Monat. Andere schließen das Toilettenpapier ein, um Unfug damit zu verhindern. „An den meisten Schulen funktioniert es aber auch einfach so.“

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