Elberfelder Cocktail trifft den Geschmack
Dicht an dicht drängten sich am Wochenende die Besucher in der Innenstadt.
Zentrum. Drei Flaschen in der linken Hand, zwei in der Rechten und dann schwungvoll alles in die bereit stehenden Cocktail-Becher kippen — der Ansturm beim Elberfelder Fest „Cocktail“ hielt das Bar-Personal auf Trab. Doch obwohl wirklich viele Menschen an diesen lauen Sommerabenden in der Elberfelder City unterwegs waren, bildeten sich nirgendwo zu lange Schlangen an den Ständen. Die Wirte hatten gut vorgesorgt. Alle konnten fröhlich das Fest genießen.
Vor allem sehr viele junge Menschen waren gekommen. Dicht an dicht drängten sie sich auf dem Neumarkt und am Kasino-Kreisel, wo bald kaum noch ein Durchkommen war. Etwas ruhiger ging es auf den Festmeilen dazwischen zu. Das etwas ältere Publikum traf sich vor der Burgschänke. Dort sorgte die Coverband Uptodate für Stimmung. „Zeigt mir eure Hände!“, rief Sängerin Sophie Lohmann und sofort gingen alle Hände in die Luft. Zu den alten Hits von Spider Murphy Gang, Toten Hosen oder Wolfgang Petry schunkelten und tanzten die Menschen. Mit Tabletts voller Bier schlängelte sich die Bedienung dazwischen durch, während das Publikum textsicher mitsang: „In München steht ein Hofbräuhaus, doch Freudenhäuser...“.
Mit pulsierendem Bass hielt die Band La Kawa den Neumarkt in Griff. Von den 60ern bis heute reichten die Hits, mit dem Schwerpunkt eher auf den 2000ern. Den Von-der-Heydt-Platz rockte Rockroad, die schon in den vergangenen Jahren für Begeisterung beim Cocktail-Publikum sorgten. Große Trauben von Menschen standen davor mit Cocktails in der Hand und wippten im Takt.
Leiser und eher mit Schadenfreude versammelten sich die Gäste neben den Cityarkaden: Dort versuchten Mutige ihr Glück beim Bullenreiten. Wer mit dem Drink in der Hand Abwechslung suchte, konnten an den Ständen auch hübsche Accessoires und Schmuck erstehen. Die meisten jedoch unterhielten sich lieber mit Freunden oder hörten den Bands zu.
Ein besonderes Anliegen hatte Claudia: Sie suchte einen Strohhut, wie sie ihn vor einigen Jahren schon einmal beim Elberfelder Cocktail an einem Stand bekommen hatte. „Damit hatten wir viel Spaß, aber später nahm ihn ein Gast einfach mit.“ Zwei andere Damen liefen schon damit herum und verrieten: „Die gibt es bei Hans im Glück.“ Also noch einen Cocktail holen, um den Pfandbecher gegen einen Havanna-Hut zu tauschen.