Einsatz von 1000 Langzeitarbeitslosen: „Wir haben die Nordbahntrasse mitgebaut“
Fünf Schilder entlang des Rad- und Fußweges weisen darauf hin, wie er entstanden ist: Durch den Einsatz von 1000 Langzeitarbeitslosen. Noch heute sorgen 75 Menschen vom Wichernhaus dort für die Sauberkeit.
Wuppertal.„Wir haben die Trasse mitgebaut“, so prangt es auf fünf Tafeln, die jetzt auf der Nordbahntrasse aufgestellt worden sind. Sie sollen an die rund 1000 langzeitarbeitslosen Frauen und Männer des zweiten Arbeitsmarktes erinnern, die seit 2007 einen wesentlichen Anteil am Entstehen und auch heute noch an der Pflege des Wuppertaler Leuchtturmprojektes haben.
Johann Karl Wagner, der Geschäftsführer des Wichernhauses, war an seinem letzten Arbeitstag gestern — er hat sein Amt an seine Ehefrau Regine Widmayer-Wagner übergeben — einer der Gäste am Bahnhof Mirke, wo eine doppelseitige Informationstafel angebracht ist. Sie zeigt auf der Vorderseite das Foto von Pflasterarbeiten an dieser Stelle und auf der Rückseite eindrucksvoll den einsamen Einsatz eines Arbeiters mit Kettensäge, der der grünen Hölle, die nach Aufgabe des Schienenweges entstanden war, zu Leibe rückt.
„Zweieinhalb Jahre nach der Eröffnung der Trasse soll öffentlich dargestellt werden, was von den Frauen und Männern des zweiten Arbeitsmarktes hier geleistet worden ist“, so Wagner, der die Tafeln als Signal für die fleißigen Hände verstanden sehen möchte.
„Mich hat das Engagement der Damen und Herren beeindruckt, die oft bis in den späten Abend hier gearbeitet haben“, fügte Regine Widmayer-Wagner hinzu. „Man sah, dass da Wuppertaler am Werk waren, die sich jetzt freuen, ihre Trasse benutzen zu können.“
„Die Nordbahntrasse, für die die Wuppertal Bewegung der Motor war, ist inzwischen mehr als ein bloßer Verkehrsweg“, stellte Sozialdezernent Stefan Kühn fest. „Sehen Sie nur, was rechts und links der Trasse an Gastronomie entstanden ist. Oder das Wohngebiet Bergisches Plateau.“ Und er stellte auch in Aussicht, dass sich rings um den Bahnhof Heubruch, der lange Zeit ein finsterer Ort gewesen sei, vieles positiv entwickle und das Quartier zu einem gesuchten Wohngebiet werde.