Kultur Eine Ode an seine Heimat Wuppertal

Kemna. · Siegfried Thielemann singt für sein Leben gern. Jetzt hat er ein Lied geschrieben, das im Engelsjahr von Chören aufgeführt werden soll.

 Siegfried Thielmann hat sein Werk mit dem Titel „Am Ufer der Wupper“ fertiggestellt.

Siegfried Thielmann hat sein Werk mit dem Titel „Am Ufer der Wupper“ fertiggestellt.

Foto: Schwartz, Anna (as)

Seit 35 Jahren singt Siegfried Thielemann bei den Liederfreunden Wichlinghausen. Er liebt den voluminösen, tiefen Klang der Männerstimmen und lebt schließlich seit seiner Kindheit in Wichlinghausen. Jetzt ist er mit einem besonderen Anliegen an die Chorleiterin Petra Rützenhoff-Berg herangetreten: Er hat mit „Am Ufer der Wupper“ eine Hommage an seine Heimatstadt gedichtet und komponiert, die er im Friedrich-Engels-Jahr gerne der Öffentlichkeit präsentieren möchte.

„Das ist ein heimatlicher Sängergruß für Männerchor und Solist“, erklärt der 84-Jährige. Das Grundgerüst des Liedes hat er schon vor mehr als zehn Jahren geschrieben; doch jetzt hat er es noch einmal überarbeitet. „So bist Du, die Stadt, die ich gerne mag/hier sang ich als Kind schon Lieder/Ich erlebte den Tag und die Sterne der Nacht/Du verzauberst mich immer wieder“ heißt es im Refrain im Walzertakt. Der Autor lobt das Grün der Wälder, das fröhliche Leben in der Stadt, die hübschen Mädchen. Arrangiert wurde das Werk von Josef Hastreiter, einem inzwischen verstorbenen Freund von Thielemann, der eine Bigband leitete und viele Werke für Blasmusik gesetzt hat.

Wie man Menschen unterhält – damit hat Siegfried Thielemann viel Erfahrung. Schon immer dichtet er Verse und Dönekes. Früher trat er damit häufig im Karneval auf. „Ich habe immer gerne auf der Bühne gestanden“, erzählt er und erinnert sich ein bisschen wehmütig an Auftritte in den Zoo-Sälen in Zeiten, als Karnevalsfeiern ein gesellschaftliches Muss waren. Oft parlierte er damals auch auf Barmer Platt, was er heute nur noch mit Freunden in der Kneipe oder manchmal zu Hause mit seiner Ehefrau spricht.

Die Ideen zu den Liedern kommen Thielemann meist auf Reisen

Immer wieder hat der Möbelschreiner und Restaurator im Laufe der Jahre seine Werke im Studio professionell aufgenommen. Da seine eigenen Gitarren-Kenntnisse für die Kompositionen nicht ausgereicht hätten, beauftragte er einen Gitarristen aus dem Ensemble des Musicals Starlight-Express für die Studio-Aufnahme. Die CDs verschenkte er dann an Freunde und Bekannte.

Die schönsten Melodien und Texte kamen ihm oft auf Reisen: Siegfried Thielemann liebt Kanada und hat mit Freunden ausgedehnte Touren in die Wildnis unternommen. „Wir waren im Winter bei Schnee und Eis mit Motorschlitten und Huskys unterwegs.“ Oder er paddelte mit dem Kanu 300 Kilometer durch einsame Gegenden – genug Muße für neue Ideen. Von seiner Kreativität zeugen auch die künstlerisch anspruchsvollen selbst gemalten Bilder, die seine Wände zieren.

Dass Thielemann seine heimatliche Rhapsodie gerne im Engels-Jahr, also im Jahr 2020, der Öffentlichkeit vorstellen möchte, liegt an einer persönlichen Verbindung zu Engels: „Mein Urgroßvater arbeitete bei Engels im Pferdestall“, erzählt er. Als Kutscher habe dieser die Erzeugnisse der Textilfabrik nach Wermelskirchen und Schwelm geliefert. Für die Aufführung von „Am Ufer der Wupper“ hat Siegfried Thielemann seine eigene Vorstellung: Drei Männerchöre – möglichst große – sollten das Lied als Abschluss eines gemeinsamen Konzertes zusammen singen. Die Noten hat er bereits an zwei Chöre gegeben, die Liederfreunde Wichlinghausen – MGV Bracken sind natürlich auch mit dabei. Thielemann könnte sich ein Konzert auf dem Barmer Rathausvorplatz vorstellen. „Das wäre wirklich eine tolle Sache!“ Ob sich das verwirklichen lässt, wird sich in den nächsten Monaten zeigen.

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