Sicherheit Eine Kartoffel soll Kinder verkehrssicher machen

50 Schüler der Grundschule Radenberg absolvierten ein Sicherheitstraining mit der Dekra.

 Eckhard Wüllner von der Dekra zeigt den Kindern den Dummie.

Eckhard Wüllner von der Dekra zeigt den Kindern den Dummie.

Foto: Fries, Stefan (fri)

Langsam rollt der große Reifen des Linienbusses über den Kindergummistiefel. Ein hässliches Knacken ist zu hören. Glücklicherweise befindet sich im Stiefel nur eine rohe Kartoffel. Von dieser bleibt nach dem Kontakt mit dem Bus bloß noch ein Haufen Matsche übrig. „Da lässt sich erahnen, was passieren würde, wenn ein Kinderfuß unter den Reifen gerät“, sagt Fahrer Eckhard Wüllner.

Der Mitarbeiter der Dekra führte am Montag mit rund 50 Kindern der Vohwinkeler Grundschule Radenberg ein Sicherheitstraining rund um das Thema Schulbus durch. Dazu gehörte auch die eindrucksvolle Vorführung mit dem Gummistiefel. Dadurch lernen die Schüler, wie gefährlich ein zu geringer Abstand zwischen ihnen und dem Bordstein sein kann. „Mindestens ein Meter sollte es sein“, erklärt Eckhard Wüllner, während seine kleinen Zuhörer mit großen Augen das platt gedrückte Ergebnis im Stiefel  in Augenschein nehmen.

Zuvor hatten die zehnjährige Laura und ihr gleichaltriger Mitschüler Alexander noch mit aller Kraft versucht, die Kartoffel mit den Händen selbst zu zerdrücken – ohne Erfolg. „Kinder unterschätzen oft, welch enorme Kräfte bei einem Bus wirken“, erläutert Eckhard Wüllner. Deshalb ist das Projekt sehr anschaulich angelegt.

Das gilt auch für die Fahrt im Bus selbst. Dafür werden zwei Puppen, so genannte Crash-Test Dummies,  in Kindergröße an die Haltestange gestellt oder hinten auf dem mittleren Sitz platziert. Dann legt der Bus nach kurzer Fahrt eine scharfe Bremsung hin. Obwohl der Dekra-Experte nur mit Schrittgeschwindigkeit unterwegs ist, macht die hintere Puppe einen doppelten Überschlag, während der Dummy an der Haltestange durch den gesamten Bus schlittert.

Die Schüler dürfen anschließend selbst im Bus mitfahren und erleben im Sitzen einen deutlich harmloseren Bremsvorgang. „Das reicht aber schon aus, um ein Bewusstsein für das Risiko eines Sturzes zu schaffen“, erläutert Eckhard Wüllner. Die Kinder sollen lernen, möglichst die Sitzplätze zu benutzen und sich immer gut an den Haltestangen festzuhalten.

„Wir möchten die Schüler mit praktischen Beispielen langsam an das Thema heranführen“, sagt Ines Müller von der Verkehrswacht Wuppertal. Diese unterstützt das Projekt ebenfalls. Nach der Aktion geben die beteiligten Kinder ihr Wissen als Paten an die anderen Schüler der Grundschule weiter. „Wir besprechen das Thema Verkehrssicherheit auch intensiv im Unterricht“, erläutert Schulleiterin Angela Koppe. Das Sicherheitstraining wird regelmäßig an Wuppertaler Grundschulen durchgeführt. Dazu hat die Dekra eine kindgerechte Broschüre herausgegeben. Mehr Infos unter

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