Eine festliche Reise durch große Werke und traumhafte Städte

Gala: Große Namen, großes Entzücken – die vierte Unicef-Gala im Opernhaus war ein voller Erfolg.

Wuppertal. Ein ständiges Lächeln ist eines seiner Markenzeichen, nicht nur bei Mozart, auch bei Rossini. Gespannt haben die Zuschauer auf ihn gewartet. Und er hat sie schnell auf seiner Seite: Fordernd hebt er die rechte Augenbraue, ein Zwinkern und ein keckes Lächeln, mit dem Thomas Laske den Gästen im Opernhaus zeigt, wie viel Spaß er an "seiner" Paraderolle als Papageno in Mozarts Zauberflöte hat. An seiner Seite: Duett-Partnerin Agnieszka Tomaszewska aus Danzig. "Bravo"-Rufe und Applaus ernten sie am Ende für ihre kokette Darbietung aus der Zauberflöte.

Die vierte Opern- und Operettengala der Unicef am Samstagnachmittag im frisch renovierten Opernhaus war ein Genuss für Auge und Ohr. Das Organisationsteam um Moderator Karl-Heinz Nacke hatte hochkarätige Stars aus Oper, Operette, Gesang und instrumentalem Zwischenspiel für einen karitativen Zweck in die Bergische Großstadt geholt.

Anscheinend war das schon eine kleine Herausforderung - hatte Operndiva Tomaszewska doch bei der telefonischen Anfrage für ihren Auftritt gefragt: "Wuppertal, wo ist das?" Eine Anekdote, die Moderator Nacke im den zahlreichen Gästen im Lauf des Abends preisgab.

Neben der jungen Sopranistin Tomaszewska und Bass-Bariton Laske, der derzeit als Papageno in der Inszenierung der Zauberflöte für ein ausverkauftes Opernhaus sorgt, machten weitere internationale Künstler die Gala zum vollen Erfolg: Solistin Sungmi Kim (Engagement in Stuttgart) mit Partner Louis Kim (Aachen), der ursprünglich von den Philippinen stammende Tenor Otoniel Gonzage (er kam schon einmal ohne eigenen Frack und wurde vom Opernhaus eingekleidet) sowie Alexandra von der Weth, eine der erfolgreichsten deutschen Operndiven von der Rheinoper Düsseldorf. Sie stand schon in Paris, London und New York auf den Brettern, die die Welt bedeuten.

Doch zurück zum Programm. Die große Oper, vor allem die Klassik, stand am Anfang des Programms. Agnieszka Tomaszewska (in einen feuerroten Traum aus Seide gehüllt) eröffnete mit einem Stück Verdis. "Caro nome" aus "Rigoletto" - bereits da zeigte sich die Vielseitigkeit der Sopranistin, welche die Zuschauer mit viel Leidenschaft in Stimme und Mimik in das Italien Verdis entführte.

Von Italien führte der Moderator weiter in die Stadt der Liebe - "über die Dächer von Paris". Einfühlsam und romantisch zeigten sich später bei Puccinis "O soave faniculla" aus "La Bohème" Sungmi Kim und Louis Kim in der "Arie der Mimi und des Rudolfo" - deren stimmgewaltiges Ende, begleitet von den brillanten Pianisten Bernd Gaube (Musikhochschule Aachen) und Stephen Harrison (Betriebsdirektor der Rheinoper Düsseldorf), den Zuschauern besonders gefiel.

Keine Frage, ihre Premiere in der Wuppertaler Opernwelt verlief für Sopranistin Alexandra von der Weth - mit den 80 Sängern des MGV Hochdahl unter der Leitung des Wuppertaler Dirigenten Engelbert Buhr - glänzend. Denn das gemeinsame Stück "Son giunta" aus "Macht des Schicksals" nahm das Publikum begeistert auf.

Vom rein klassischen Opernfach entfernten sich die Künstler später und gaben so dem Konzert in der Auswahl der Stücke mehr Vielseitigkeit. Verführerisch-entzückend sang Alexandra von der Weth "Meine Lippen, die küssen so heiß". Es scheint ohnehin so, als könnten die Opernstars alles singen: Besonders "Dein ist mein ganzes Herz" (Gonzaga) und "Adieu mein kleiner Gardeoffizier", gesungen von Sungmi Kim und dem MGV Hochdahl, sorgte innerhalb der Stuhlreihen für Entzücken.

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