Eine Entdeckungsreise mit Fernblick

Zur ersten Herbstwanderung des Sauerländischen Gebirgsvereins und der WZ kamen am Sonntag gut 90 Wuppertal-Freunde.

Wuppertal. Gut 90 Wuppertaler in Wanderlaune finden sich am Sonntagmorgen auf dem Parkplatz des CVJM auf der Bundeshöhe ein. Sie alle sind der Einladung des Säuerländischen Gebirgsvereins und der WZ gefolgt. Heute soll die erste gemeinsame Herbstwanderung in diesem Oktober durch den Barmer Süden führen.

Die Wanderstrecke, die durch die Kleingartenanlagen Lichtenplatz und Springen sowie durch den Kothener Busch führt, bietet immer wieder imposante Aussichten, und das auch auf die Wuppertaler Wassertürme. Zum Beispiel den Nächstebrecker Wasserturm oder auf den städtischen Wasserturm am Pfaffenhaus, der für viele Wuppertaler immer noch das „Atadösken“ ist.

Petrus ist gnädig gestimmt, und so können die Teilnehmer, die vorsorglich mit Regenschirmen ausgerüstet sind, trockenen Fußes wandern. Die Strecke verläuft über Berg und Tal, ist aber so familienfreundlich geplant, dass alle Wanderer Schritt halten können. „Jeder darf seinen eigenen Rhythmushalten“, erklärt die Wanderführerin Monika Vogel vom SGV — heute mit Manfred Budschun, Manni Lorenz und Olaf Kullmann als Begleiter am Start. Sie halten den Tross, der durch das rauschende Herbstlaub stapft, immer im Blick, damit kein Wanderer den Anschluss verpasst.

Jeder Aufstieg wird mit einem Fernblick belohnt, den in dieser Form nur das Wuppertal zu bieten hat: Die Wassertürme sind von der Schrebergartensiedlung Springen gut zu erkennen.

„Aufgabe der Türme ist aber nicht nur die Aufbewahrung des Wassers, sondern auch, den Wasserdruck aufrecht zu erhalten“, erklärt Dirk Mücher, selbst seit vielen Jahren im SGV aktiv und als Mitarbeiter der Stadt Wuppertal gleichzeitig Experte in diesem Bereich. So bleibt gewissermaßen alles in der Familie. Und die Teilnehmer freuen sich darüber, durch den Oktober zu wandern und gleichzeitig etwas über ihre Heimatstadt zu lernen.

„Die Wanderung ist sehr gut geführt. Die Türme und die Wassertanks kenne ich bereits, aber es ist immer wieder interessant“, sagt Doris Poschernik (75). Sie wandert seit 20 Jahren im Verein und nimmt auch die Steigungen sportlich. Sie wandert viermal in der Woche eine Strecke von zehn Kilometern. Eine Verschnaufpause gibt es am Sportplatz an der Oberbergischen Straße. Hier ist ein weiteres Wasserlager zu sehen. Nicht mehr für das Auge sichtbar ist allerdings der Auer Bach, der laut Mücher nur noch unterirdisch fließt. Ein weiterer Wegpunkt der Wanderung sind die Wassertanks an der Oberbergischen Straße. Sie sind die größten Wasserspeicher in Wuppertal und fassen 60 000 Kubikmeter Wasser. Ein Relief mit einem „Meeresungeheuer“ erinnert noch an den alten Wasserturm, der trotz einiger Proteste 1977 gesprengt wurde. „Denkmalschutz wurde damals noch nicht so ernst genommen“, sagt Mücher, bevor es zurück auf die Bundeshöhe geht und sich jetzt sogar die Oktobersonne blicken lässt.

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