Wuppertal : Eine Ära endet: Feuerstein schließt bald
Am 31. März ist für das Haushalts- und Eisenwarengeschäft an der Kaiserstraße Schluss. Ein Grund ist die wachsende Konkurrenz durch Ketten.
Vohwinkel. Es ist das Ende einer über 150-jährigen Unternehmensgeschichte in Vohwinkel: Am 31. März schließt das Traditionsgeschäft Feuerstein an der Kaiserstraße 5 endgültig seine Pforten. Für den Stadtteil ist das eine schmerzhafte Zäsur. In der fünften Generation werden bei Feuerstein Haushalts- und Eisenwaren verkauft. Hier gibt es viele Produkte, die Kunden woanders vergeblich suchen. Doch die negative wirtschaftliche und strukturelle Entwicklung hat dem Geschäft gerade im letzten Jahr stark zugesetzt. Für Inhaber Christian Feuerstein gab es am Ende keinen Spielraum mehr.
„Das tut brutal weh“, betont er. Die Zahlen für 2016 seien miserabel gewesen. „Wir hatten erhebliche Umsatzeinbußen“, berichtet Feuerstein. Trotzdem habe er bis zuletzt versucht, das Ruder herumzureißen. „Wir sind das älteste in Vohwinkel dauerhaft ansässige Unternehmen und das bedeutet natürlich eine besondere Verantwortung“, sagt der 50-Jährige.
Die endgültige Entscheidung zur Aufgabe sei erst vor etwas über einer Woche gefallen. „Ich habe über ein halbes Jahr darüber nachgedacht, wie man den Laden weiterführen könnte, habe allerdings keine Alternativlösung finden können“, berichtet Christian Feuerstein. Bereits im Mai des vergangenen Jahres sprach er die ersten Kündigungen für seine Mitarbeiter aus. „Ich musste die Notbremse ziehen“, sagt der Inhaber. Mit seinem Haushaltswarengeschäft konnte er viele Konkurrenten aus seinem Umfeld überleben. „Dass wir so lange durchgehalten haben bedeutet auch, dass wir vieles richtig gemacht haben“, findet Christian Feuerstein.
1998 hat er die Firma übernommen. Mit dem stetigen Wandel der Gesellschaft änderten sich auch die Anforderungen an sein Geschäft. „Deshalb musste ich als Unternehmer auf solche Dinge reagieren“, sagt Feuerstein. Dazu gehörte eine komplette Umstrukturierung vor zwei Jahren. Die hinteren Räume an der Bahnstraße fielen weg, das Sortiment konnte aber erhalten bleiben. „Das war ein richtiger Schritt, aber das hat uns auch einige Kunden gekostet“, sagt Christian Feuerstein. Viele seien davon ausgegangen, dass es das Geschäft nicht mehr gebe. Als sich die Situation wieder stabilisierte, habe die fast zeitgleiche Ansiedlung von Kodi und Woolworth in Vohwinkel die Verkaufszahlen weiter abgeschwächt.
Daher sieht Christian Feuerstein die Probleme auch nicht allein im Internet-Verkauf. Er ist selbst Mitglied bei „Online City Wuppertal“, einem Projekt von lokalen Einzelhändlern im Netz, und steht laut eigener Aussage absolut hinter der Idee, die Geschäfte im Tal im Internet zu unterstützen. Grundsätzlich sei nicht das Internet allein am derzeitigen Preis-Dumping der Unternehmen schuld. Auch die Kunden spielten eine Rolle, denn das Käuferverhalten habe sich mit der Zeit geändert. „Es wird eben bei Sonderaktionen im Discounter gekauft, obwohl die Waren dort nicht unbedingt billiger sind“, sagt Christian Feuerstein.