Kolumne Einblicke in die Wuppertaler Notaufnahme: Dienste bei Vollmond sind berüchtigt

Daniel Riehl berichtet von seiner Arbeit in der Notaufnahme im Wuppertaler Krankenhaus St. Josef.

 Daniel Riehl ist pflegerischer Leiter der Notaufnahme im Krankenhaus St. Josef.

Daniel Riehl ist pflegerischer Leiter der Notaufnahme im Krankenhaus St. Josef.

Foto: Fischer, Andreas

In Notaufnahmen ist der Dienst in Vollmondnächten am Monatsende berüchtigt. Und zwar wegen der vielen Getränkeunfälle (Alkoholintoxikationen), Verletzungen durch Auseinandersetzungen und vermehrten Zuweisungen wegen psychosomatischer Krankheitsbilder. Letztes Wochenende hatte ich wieder einen dieser berüchtigten Nachtdienste, in denen man nicht zur Ruhe kommt. In denen sich Betrunkene ständig von den Überwachungsmonitoren losreißen. In denen sich durch Adrenalin aufgepeitschte Rabauken ihre Kampfspuren verarzten lassen. Und in denen Borderliner, nachdem sie sich durch Schmerz vom psychischen Leidensdruck befreit haben, in unsere Notaufnahme kommen, um ihre sich selbst zugefügten Wunden versorgen zu lassen.