Ein Wuppertaler auf Waldschutz-Tour

Wie sich Johannes Rohleder für den Waldschutz engagiert — und mit angepackt hat.

Wuppertal. Dass die Wuppertaler ein besonderes Verhältnis zu „ihrem“ Wald haben, ist spätestens seit der Diskussion über den Wegfall der Baumschutz-Satzung ein offenes Geheimnis: Johannes Rohleder ist noch einen Schritt weiter gegangen — und das im wahrsten Sinne des Wortes: Eine Woche lang hat der Elberfelder beim bundesweiten Bergwald-Projekt mit angepackt — und im Allgäu den Wald gepflegt. „Das war eine sehr intensive Erfahrung.“

„Alle reden vom Wald — wir gehen hin!“ Das ist das Motto der deutschlandweiten Initiative, die es auf mittlerweile 30 Einsatzorte bringt, wie Rohleder berichtet. Gearbeitet wird von den Nordseeinseln bis in die Alpen — und das im Rahmen von insgesamt 60 Projektwochen im Jahr.

Finanziert wird der Einsatz für die Wälder zu einem Drittel von Forstbetrieben, zu einem Drittel aus Fördermitteln und privaten Spenden. „Der Rest sind Großspenden von Unternehmen und Stiftungen.“ Amtsgerichte überweisen dem Bergwald-Projekt zudem Bußgelder.

Hintergrund der Aktion ist die Diskussion über das Waldsterben in den 80er Jahren, als zwei Förster aus der Schweiz es nicht bei ihrer Empörung belassen wollten, wie Rohleder berichtet. So zählt der Elberfelder zu den inzwischen mehr als 30.000 freiwilligen Teilnehmern.

Im Herbst führte es ihn ins Allgäu: Im Wald oberhalb der Ortschaft Balderschwang war er mit einer 20-köpfigen Gruppe bei der Waldpflege im Einsatz — unter fachkundiger Anleitung. Zu den Aufgaben gehörte zum Beispiel die so genannte Rottenpflege: „Eine Rotte ist eine Gruppe aus drei bis sieben Bäumen“, erklärt der Wuppertaler, der nach eigenem Bekunden eine ganze Menge über den Wald gelernt hat. „Sie geben sich gegenseitig Halt und bilden im Bergwald eine ideale Einheit, um dem Wind und vor allem dem Schnee dauerhaft zu widerstehen.“ Um wachsen zu können, brauchen Rotten allerdings Platz. So wurde die Nachbarschaft der Bäume tagelang gelichtet — Muskelkater inklusive.

Untergebracht waren die ehrenamtlichen Waldpfleger aus verschiedensten Berufsgruppen — vom Historiker bis zur Kindergärtnerin — mit Gemeinschaftsverpflegung in einer Hütte. Jetzt hofft auch Johannes Rohleder auf möglichst viele Unterstützer dieser Aktion: „Ich war von der Woche und der Arbeit begeistert.“ In nur sieben Tagen wurden Baumbestände auf einer fast zehn Hektar großen Fläche gepflegt.

“ Mehr zum Bergwald-Projekt gibt es unter: www.bergwaldprojekt.de

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