Erlebnisbericht Ein Video zu viel – drei Monate Knast im Iran

Exklusiv | Wuppertal/Teheran · Der Wuppertaler Markus Zöllner reiste 2019 in den Iran – und wurde als vermeintlicher Spion verhaftet. Erstmals berichtet er von dieser schweren Zeit.

 Da war noch alles gut: Markus Zöllner am Berg Totschal im Iran.

Da war noch alles gut: Markus Zöllner am Berg Totschal im Iran.

Foto: Markus Zöllner

Es war ein Kameraschwenk zu viel. Oder besser gesagt: das falsche Motiv, das Markus Zöllner mit seiner Go Pro festhielt. Damals, im November 2019, als er mit dem Fahrrad auf der Insel Qeschm im Iran unterwegs war. Mehrere Wochen hielt sich der Wuppertaler schon in dem Land auf. Seit April war er unterwegs gewesen, hatte unter anderem Russland und Georgien länger bereist. Im Sommer hatte auch die WZ schon über die besondere Fahrradtour berichtet, mit dem Iran als Höhepunkt. So war es jedenfalls geplant. Doch es kam anders. „Wäre ich doch zwei Minuten früher oder später damals an dem Straßenrand gewesen“, erinnert sich der 34-Jährige heute an jenen Tag im November. Dann hätte er vermutlich den Lkw-Konvoi verpasst und alles wäre ganz anders gekommen. Eben planmäßig. Stattdessen saß Zöllner dreieinhalb Monate im iranischen Gefängnis, als mutmaßlicher Spion.