Ein Solar-Kataster für ganz Wuppertal

Standorte für Solardächer sollen künftig einfacher ermittelt werden können.

Wuppertal. Für städtische Gebäude gibt es bereits seit März 2008 ein sogenanntes Solar-Kataster: Dachflächen, die für die Nutzung von Sonnenenergie geeignet sind, werden dort aufgelistet. Für den privaten Bereich fehlt ein solches Instrument bislang noch. Doch das soll sich ändern.

Die Verwaltung prüft, ob sich ein mit dem Projekt "sun area" in Oberhausen vergleichbares stadtweites Solarkataster entwickeln lässt. Ziel ist es, auch bei privaten Gebäuden künftig verstärkt die Sonnenenergie zu nutzen. Das ist Bestandteil einer Drucksache zur Förderung der energetischen Gebäudesanierung, insbesondere für denkmalgeschützte Gebäude.

Hintergrund: Gerade bei den denkmalgeschützten Gebäuden ist die Quote der energetischen Sanierungen besonders niedrig. Deshalb könnte ein insbesondere auf die Besitzer solcher Gebäude abgestimmtes Beratungsangebot im Geschäftsbereich Stadtentwicklung für Abhilfe sorgen.

Allerdings gelten die Förderprogramme insgesamt derzeit als zu wenig bekannt, das Regelwerk als kompliziert - und nach Erkenntnis der Verwaltung vermitteln auch die Banken die Programme nur zögerlich.

Wie Uwe Haltaufderheide vom Bauressort berichtet, geht es nun zwar darum, einen Kanon zu entwickeln, um auch die denkmalgeschützten Gebäude sanieren zu können. Es entscheide jedoch immer der Einzelfall. Schließlich existierten etliche stuckverzierte Fassaden, an denen sich energetische Sanierung kaum realisieren lasse. Und auch einen Blick auf das Zooviertel oder Teile Beyenburgs, bei denen dem Betrachter viele Hausdächer mit Solaranlagen ins Auge fallen, kann er sich nicht vorstellen.

Andererseits geht es jedoch auch darum, niederschwellige Angebote von bis zu 5000 Euro Kosten bekannt zu machen. Cordula Brendel vom Bauressort sieht die Chance, jedem Immobilienbesitzer Maßnahmen zu zeigen, die auch zu seinem Geldbeutel passen und energetisch sinnvoll sind.

Nun gilt es bei der Stadt zwar, über die Vielzahl der Beratungsangebote zu informieren und systematisch aufzubereiten. Was die Energieberatung in den Stadtteilen angeht, ist der Stadt jedoch wegen der Kürzungen im Land ein wichtiger Baustein abhanden gekommen: Die Wuppertaler Quartierentwicklungs-GmbH darf dafür nicht mehr eingesetzt werden.

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