Engagement Ein neuer Sprinter für die Wuppertaler Tafel

Durch die Unterstützung von 26 Sponsoren kann der marode Vorgänger ersetzt werden.

 Die Wuppertaler Tafel hat einen neuen Sprinter bekommen.

Die Wuppertaler Tafel hat einen neuen Sprinter bekommen.

Foto: Fischer, Andreas

Die Klientel ändert sich leicht, das Problem nicht: Weiterhin sind viele Menschen in Wuppertal auf die Tafel angewiesen. Umso dankbarer ist Wolfgang Nielsen, Vorsitzender der Tafel, dass 26 Sponsoren jetzt einen neuen Mercedes-Benz Sprinter finanziert haben. „Das Vorgängerfahrzeug ist sieben Jahre alt und hat 200 000 Kilometer auf dem Tacho. Es ist in einem sehr maroden Zustand – auch weil unsere Leute nicht immer pfleglich damit umgehen“, unterstrich er seine Dankbarkeit. Wichtig sei der Transporter vor allem, um jeden Abend die „Platte“ anzufahren. An 365 Tagen im Jahr verteilen die Mitarbeiter der Wuppertaler Tafel an vier Stationen in Wichlinghausen, Oberbarmen, Barmen und Elberfeld Eintopf, belegte Brote und Kuchen. „Zu Monatsanfang teilen wir bei jeder Tour 120 Liter Suppe aus, zu Monatsende 200 Liter“, erzählt Nielsen. 1800 Tonnen Lebensmittel hat die Tafel im vergangenen Jahr an Bedürftige verteilt.

120 Ehrenamtler sind bei der Wuppertaler Tafel aktiv

Glücklicherweise gibt es in Wuppertal eine große Bereitschaft zu helfen. „In Wuppertal herrscht wirklich eine Solidargemeinschaft“, lobt Bernhard Greive, der als Sozialsponsor-Experte deutschlandweit Tafeln unterstützt und einen entsprechenden Vergleich hat. Neben finanzieller Hilfe ist jedoch auch ehrenamtliche Unterstützung dringend notwendig. „Wir brauchen qualifizierte Menschen, die sich mit Verstand und Herz einbringen“, betont Michael Rogusch angesichts der Größe der Wuppertaler Tafel. Der Unternehmensberater suchte nach Beginn seines Ruhestands ein Ehrenamt und arbeitet seitdem im Vorstand der Tafel. Nielsen wünscht ihn sich als Kassenwart für den Verein. Die nächste Mitgliederversammlung des Tafel-Vereins wird darüber entscheiden, ebenso über Klaus Werner als Schriftführer.

Insgesamt sind derzeit rund 120 Ehrenamtler aktiv bei der Wuppertaler Tafel tätig. Dazu kommen 14 Festangestellte, acht Anleiter, fünf Bundesfreiwilligendienstler sowie 57 „Ein-Euro-Jobber“. Sie alle anzuleiten und zu organisieren, bedeutet für das Führungsteam eine echte Herausforderung. „Gerade sind mir 30 Stellen aus der sozialen Teilhabe weggebrochen“, bedauert Wolfgang Nielsen. „Dieses Personal fehlt uns.“ Deshalb musste er bereits einzelne Mahlzeiten in der Tafel streichen; sonntags wird jetzt beispielsweise kein Frühstück mehr angeboten. Während der Woche jedoch erhalten bedürftige Menschen am Kleinen Werth drei Mahlzeiten am Tag. Dazu kommen eine Tafel speziell für Kinder, das Sozialmobil an der Platte, ein Sozialkaufhaus mit Kleidung, Hausrat und Möbeln, ein Lebensmittel-Laden und das Medimobil zur medizinischen Betreuung.

Ihre Solidarität äußerten die Sponsoren auch dadurch, dass fast alle zur Fahrzeugübergabe in der Mercedes-Benz-Niederlassung kamen. Mercedes-Benz ist seit 1998 einer der Hauptsponsoren der deutschen Tafeln. In Wuppertal geht die Hilfe jedoch über die bundesweite hinaus: Stefan Heinz, Vertriebsdirektor Nutzfahrzeug, engagiert sich seit Jahren im Vorstand der Wuppertaler Tafel.

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