Ein monstermäßiges Erstlingswerk

Robert Rittermann präsentiert sein Buch „Vincent — das ungruselige Ungeheuer“

Ein monstermäßiges Erstlingswerk
Foto: Andreas Fischer

Schellenbeck. Vincent ist ein Ungeheuer. Allerdings will er keine Menschen erschrecken. Das wollen seine Freunde ändern und versuchen alles Mögliche, um das freundliche Monster, das sogar Hunde mag, umzustimmen. Ihre Bemühungen laufen ins Leere und schließlich bleibt Vincent, wie er ist.

Die Geschichte von Vincent ist das erste Kinderbuch von Robert Rittermann. Gerade hat der Familienvater und Software-Designer das erste Exemplar per Post erhalten. Drei Jahre hat die Entstehung des Buches gedauert, wobei Rittermann für die Illustrationen und die Texte nur rund ein Jahr benötigt hat. „Aber es hat lange gedauert einen Verlag zu finden“, räumt er ein.

Im Oktober 2013, seine Frau Lisa war gerade mit dem ersten Kind schwanger, entdeckte Robert Rittermann seine Leidenschaft für Kinderbücher wieder. „Ich hatte während des Design-Studiums schon mal ein Kinderbuch begonnen, aber es dann nicht zu Ende gebracht“, erzählt er. Das habe ihn gewurmt. Die Entstehung von „Vincent — das ungruselige Ungeheuer“ sei dennoch „purer Zufall“ gewesen. Denn kurz zuvor hatte sich Robert Rittermann von einem Hobby verabschiedet, als ihm sein Vorhaben für ein Kinderbuch wieder in den Sinn kam. „Ich war Gitarrist in einer Punk-Band, aber irgendwie in einer Sackgasse. Da habe ich mir überlegt, ein Kinderbuch zu machen. Ich hatte ja Zeit ohne die Bandproben und Auftritte.“

Ein Jahr habe er sich gegeben von der ersten Skizze bis zum fertigen Buch. An diesen Zeitplan habe er sich gehalten. Dann habe er seine Zeichnungen und Texte an Verlage geschickt. „Im Frühjahr 2015 hat sich der Dix-Verlag gemeldet. Dort war gerade ein Projekt freigeworden, weil eine Autorin schwanger war.“ Glück für den jungen Vater.

Wirtschaftlich interessant sei das Schreiben von Kinderbüchern aber nicht, räumt Robert Rittermann ein: „Das ist wie mit der Musik. Es gibt ein Überangebot und nur die bekanntesten Autoren können damit Geld verdienen.“ Immerhin habe der Verlag ihm in Aussicht gestellt, ein zweites Buch zu gestalten.

Doch jetzt geht es erst einmal darum, das neue Buch zu bewerben. Deshalb stellt der Autor und Illustrator „Vincent“ am Montag um 15 Uhr im Mirker Bahnhof kleinen und großen Zuhörern vor. Für Kinder ab fünf Jahre hält Rittermann sein Buch für geeignet. Denn ein bisschen gruselig sind die Zeichnungen schon, aber eben nur ein bisschen. „Ein Verlag hat mir gesagt, die Monster seien nicht gruselig genug. Den Kindern von heute könnte man mehr zumuten“, erinnert sich der 32-Jährige, der viele Vorskizzen entworfen hatte, bevor die Figuren schließlich so aussahen, wie jetzt im Buch.

„Nur Vincent war von Anfang klar“, sagt Robert Rittermann. Dessen beste Freunde, Dunkelkreatur, Kreischteufel und Schleimbestie, die alles versuchen, um aus Vincent ein gruseliges Ungeheuer zu machen, brauchten in ihrer Entstehung etwas länger.

„Ins nächsten Buch werde ich aber weniger Vorarbeit reinstecken; das spart dann etwas Zeit“, sagt der Autor. Denn Dutzende von detaillierten Skizzen waren den Bleistiftzeichnungen auf A3 vorausgegangen, die Rittermann schließlich noch am Computer digital kolorierte.

Eine Moral habe das Buch auch im Laufe der Zeit bekommen, berichtet Rittermann: Bleibe so, wie du bist.

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