Ein Ehrenring für Tony Cragg

"Tony, du bist verrückt." Tony Cragg kann es heute ruhig ausplaudern. Denn die erste Reaktion von Ehefrau Tatjana war eindeutig - eindeutig liebevoll gemeint. Als ihr der Bildhauer von seinem Plan erzählte, "sagte sie, dass das zu mir passt".

Einen Skulpturenpark zu Leben zu erwecken, den in den ersten vier Wochen bereits 5000 Besucher bewundert haben- das schafft in Wuppertal wohl nur Tony Cragg, der sich (nicht nur deshalb) mit dem Ehrenring der Stadt Wuppertal schmücken darf. Oberbürgermeister Peter Jung steckte ihn dem weltweit gefeierten Künstler gestern an die linke Hand. Und auch er zeigte sich im Ratssaal in bester Plauderlaune. "Als Sie mit den ersten Plänen zu mir kamen, dachte ich schon: Ob das was wird?"

Bedenken, die längst vom Tisch sind - ganz im Gegensatz zu den aktuellen Absichten des ausgezeichneten Bildhauers. "Ab dem 31.Oktober zeigen wir acht Skulpturen von Eduardo Chillida. Ich stelle mir das wunderschön vor, wenn sie im Winter von Schnee bedeckt sind." Bis zu 500 Besucher strömen täglich in Craggs Park an der alten Villa Waldfrieden. Jung freut sich jetzt schon: "Sie haben mit Liebe und Leidenschaft ein Kleinod geschaffen. Der Park ist ein Traum - ein Anziehungspunkt, der viele Neugierige nach Wuppertal lockt." Cragg selbst hatte 1977 die Liebe nach Wuppertal gelockt. "Meine erste Frau war gebürtige Wuppertalerin. Eigentlich wollte ich nur ein Jahr bleiben und Deutsch lernen", verriet der Engländer gewohnt gewitzt. "Sie sehen also, wie schwierig Deutsch ist..." Seit 31 Jahren fühlt sich Cragg in Wuppertal zu Hause. Ein WZ-Video zum Skulpturenpark gibt es im Netz unter

www.wz-wuppertal.de

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