Ein Donnerschlag für das kostenlose Mittagessen

Protest: Der Rat hat die Abschaffung des kostenlosen Schulmittagessen bekräftigt. Die Demonstranten feiern ihren Protest dennoch als Erfolg.

<strong>Wuppertal. Angelika Meissner von der Initiative Schulmittagessen blickt zufrieden von der Rathaustreppe auf den Johannes-Rau-Platz vor dem Rathaus, der seit der Fußball-WM 2006 nicht mehr so gut gefüllt war. "Das haben wir richtig gemacht", ruft sie Hunderten von Schülern und Erwachsenen zu und erntet schrillen Beifall, der sich aus Trillerpfeifen, Topfdeckeln und Tröten speist. Richtig gemacht hat die Initiative nach Ansicht Meissners den Protest gegen die Abschaffung des kostenlosen Schulmittagessens in Wuppertal. Das beweise das große Aufgebot vor der Ratssitzung, in der es eine Stunde später auch um die Schulspeisung gehen wird. Bis dahin machen die Delegationen aus den verschiedenen Schulen der Politik lautstark und unmissverständlich klar, um was es ihnen geht: Um die Rücknahme des Ratsbeschlusses zur Aufhebung der Kostenbefreiung und darum, einen Rechtsanspruch auf eine warme Mahlzeit durchzusetzen. Warum, das begründen die meisten Demonstranten so wie Iris Wintersieg, deren Kinder die Gesamtschule Barmen besuchen: "Es kann nicht sein, dass so auf den Schwächsten der Gesellschaft herumgetrampelt wird. Es ist doch genügend Geld vorhanden." Maximilian Falkowski aus der 7b des Ganztagsgymnasiums Johannes Rau sieht das genauso: "Ich könnte mir nicht vorstellen, bei uns in der Schule plötzlich nicht mehr essen zu können."

Er genießt die Happening-Atmosphäre auf dem Rathaus-Vorplatz. Die Gewerkschaft hat Nudeln mit Tomatensoße gekocht, während es für die Ratsmitglieder trockene Brötchen gibt. Nach einer Stunde Protest blasen 1000 Demonstranten Butterbrot-Papiertüten auf, um sie in einem gewaltigen Knall platzen zu lassen.

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