Ein Cocktail, der vielen schmeckt

Der Elberfelder Cocktail präsentiert sich knallbunt, rockig und kulinarisch. Und das Wetter spielte (fast immer) mit.

Wuppertal. „An Tagen wie diesen“ — skandierten die Besucher am Samstagabend zur Musik der Partyband „Living Planet“, und sie schienen erleichtert, dass der Regen eine längere Pause machte. Trotz einiger Schauer an den drei Tagen genossen rund 200 000 Menschen das Urlaubsfeeling beim „Elberfelder Cocktail“ — auch wenn die Organisatoren nicht wie im vergangenen Jahr 80 Tonnen Sand auf dem neunmarkt verteilt hatten.

„Die Wuppertaler haben sich nicht die Laune verderben lassen“, sagte Paolo Frisella, Inhaber der Q Bar Libre, und war positiv überrascht, „dass so viel los war“. Unter dem Motto „Neumarkt unter Palmen“ bot die Elberfelder Innenstadt von Freitagnachmittag bis Sonntagabend eine knallbunte Mischung: Musikbands mit den unterschiedlichsten Stilrichtungen, Verkaufsständen und der Schlemmertreff am Kerstenplatz unter weißen Pagoden-Zelten.

„Die Zelte sind sehr ansprechend. Das Fest ist etwas für Herz und Seele“, meinten Lieselotte und Werner Hölschen. Ob thailändische, spanische oder libanesische Spezialitäten, Fischvariationen oder deftige Hausmannskost — Gaumenfreuden waren bei den Leckereien, etwa von Sawasdee, El Jamon, Mamounia, Viermahl, Pöschkes oder Querbeet, die köstliche Strudelvariationen anboten, garantiert. Dessen Inhaber, Georg Lalikos, hätte sich gewünscht, dass „viele Menschen nicht nur die Runde drehen, sondern sich mehr Zeit nähmen.“ Trotzdem sei eine Menge los gewesen.

Der Getränkebecher mit Strohhalm gehörte für viele beim Bummel dazu — ganz egal, ob der Becher mit einem Cocktail oder Bubble-Tee gefüllt war. „Auch wenn die Getränke teuer sind, hier ist echt was los. Jedes Alter ist vertreten“, fand Timo Vossen (20), der mit seiner zehnköpfigen Clique unterwegs war. Ladykiller, Touchdown, Caipirinha oder Blue Coconut — viele Variationen wurden gemixt, so auch von der „Havana Coctail Bar“ oder dem „Milk and Tea Treff“. „Cuba Libre“, Sex on the Beach“ oder „Tequllia Sunrise“ waren die Renner.

Die Interessengemeinschaft IG1, ein Zusammenschluss von 60 Elberfelder Händlern, die das Stadtfest seit 25 Jahren veranstalten, konnten rund 20 Bands für die „drei tollen Tage“ gewinnen. Hiltrud Naumann, die mit ihrem Mann Dieter den „Elberfelder Coctail“ genoss, war begeistert vom Wuppertaler Künstler Sven E.A.: „Wenn Elton John ihn hören könnte, würde er in Rente gehen“, schwärmte sie. Am Neumarkt war eher Mainstream zu hören, am Kasino-Kreisel gab es vor allem rockige und Soul-Klänge. Am Von-der Heydt-Platz konnten die Besucher unter anderem zur Musik der Wuppertaler „Starlight Band“ das Tanzbein schwingen, ein „Geheimtipp“ war die Burgstraße, wo am frühen Samstagabend die Country-Freunde bestens bedient waren. Auch die Kinder hatten etwa beim Bull-Riding, Bungy-Trampolin oder beim Artisten Jacomo ihren Spaß.

Insgesamt hatte der Wettergott doch ein Einsehen. „Und wenn in unserer Stadt etwas los ist, dann ist ganz Wuppertal auf den Beinen“, freute sich Michaela Herbert.

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