"Eidechsenstreit": Jörg Liesendahl kritisiert Peter Jung

Wuppertal. Bei der Grundsteinlegung einer Firma im neuen Gewerbegebiet VohRang machte Oberbürgermeister Peter Jung klar, dass ihm Arbeitsplätze wichtiger sind als der Naturschutz: „Ein Drittel des Gewerbegebietes musste für den Artenschutz geopfert werden, damit die Zauneidechse — übrigens ein sehr hässliches Tier — ihren Lebensraum behalten kann“, hatte Jung im Juli gesagt.

Jetzt hat Jörg Liesendahl, Naturschützer und Sachkundiger Einwohner im Umweltausschuss, den Oberbürgermeister in einem offenen Brief kritisiert. Es gebe in Wuppertal viele Menschen, die Naturschönheiten viel abgewinnen können, schreibt er darin.

„Diesen Menschen zu zeigen, dass der Oberbürgermeister seine persönlichen Wertmaßstäbe über seine dem Wohl der Allgemeinheit verpflichteten Aufgaben stellt (dazu gehört die Umsetzung der Naturschutzgesetze), ist auch eine Ursache von Politikverdrossenheit.“ Bereits kurz nach seinem Amtsantritt habe Jung über die Zauneidechse gewitzelt, wegen der ein Drittel des Geländes für den Arten- und Naturschutz erhalten werden müsse.

„Dass Sie diese Aussage jetzt, Jahre später, in kaum abgewandelter Form wiederholen, zeigt mir, dass Sie nicht lernwillig und auch nicht in der Lage sind, Ihrer Verantwortung für eine zukunftsfähige Stadt gerecht zu werden“, so Liesendahl weiter. Er könne viele weitere Beispiele anfügen. sl

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