Dunkel-Dinner: Wenn Essen ein Erlebnis ist

Villa Media: Eine Abendmahlzeit in völliger Finsternis war für die Gäste Spaß und gleichzeitig eine Herausforderung.

Wuppertal. Nein, VillaMedia-Chef Jörg Heynkes kann seine Stromrechnung noch zahlen. Dass nun am Dienstag in vollkommener Finsternis ein mehrgängiges Abendbrot zelebriert wurde, lag am Showkonzept. Denn was wäre ein Dinner in der Dunkelheit, würde irgendwo noch eine Funzel glimmen?

Nicht einmal Kerzenschein flackerte. Die Hand vor Augen war fürwahr nicht zu sehen. Und nun sollte gegessen werden. "Am meisten Sorge bereitet mir der Löffel", seufzte Alexander. Als wenn das alles wäre, denn zu gutem Essen gehört bekanntlich ebensolcher Wein - und den fehlerfrei in der Düsternis zum Munde zu führen, war eine weitere Herausforderung, wie Marina später grinsend erklärte.

An den Achtertischen war die Stimmung ab der Begrüßung durch Hausherrn Jörg Heynkes ("seit drei Jahren gärt das Konzept vom Essen im Dunklen in unseren Köpfen, jetzt ist es endlich so weit") und Christian Boy, der durch den Abend führte, bestens. Schnell war man beim "Du", scherzte ("ich entschuldige mich schon jetzt für alles, was ich anstellen werde", lachte Andreas) und kam ins Plaudern.

Eva beispielsweise wurde an Tisch R1 zur Spielführerin bestimmt - jeder der insgesamt zehn Tische machte das so - und musste die Herausforderung bewältigen, Ergebnisse von Tast-, Riech- und Hörwettbewerben auf einem Block zu notieren. "Ich weiß noch nicht mal, wo ich angefangen habe zu schreiben", prustete sie später ins Schwarze des Saales.

Weiterer Beitrag für viel Frohsinn waren die Kellner. Um den trockenen Weißwein an die Frau und den lieblichen Rosé an den Mann zu bringen, bedurfte es der Mitarbeit des jeweiligen Gastes. "Nein, ich stehe jetzt hinter Ihnen" oder "Strecken Sie doch bitte vorsichtig Ihre Hand nach links", war da zu hören, und anschließend krachte es manchmal, weil doch das andere Links gemeint war.

Auch die Garderobe blieb nicht unversehrt. Beim Versuch, Susann ihren Wein zu reichen, taufte Kellner Burak Tischnachbarin Eva mit deren Mineralwasser. So manches geht bei Licht eben doch leichter. Nach der Auftaktsuppe, übrigens serviert im Weckglas, das sich problemlos zu den Lippen führen ließ, gab es Vorspeisen wie Oliven und Schinken, als Hauptgang Huhn und Kartoffelecken und zum guten Schluss gemischten Obstsalat.

"Ach, so siehst Du aus", freuten sich Tischnachbarn nach sagenhaften vier Stunden in vollkommener Dunkelheit im sanft gedämpften Licht des Foyers. Weil Tisch R1 alle Spielfragen richtig beantwortet hatte, war er mit einem Punkt Vorsprung Gewinner des Abends. Das gemeinsame Fazit: "Zwischendurch war es mal ein bisschen lang, aber insgesamt ein tolles Erlebnis."

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