Kriminalität Drogenschmuggel im James Bond-Stil mit Auto aus Wuppertal

Wie niederländische Technik-Experten des Zolls nun das ausgeklügelte Drogen-Versteck in einem Auto aus Wuppertal entdeckten.

Drogenschmuggel im James Bond-Stil mit Auto aus Wuppertal
Foto: Günter Jungmann

Es klingt fast, als hätte Techniktüftler „Q“ aus den James-Bond-Filmen seine Hände im Spiel gehabt: Zur Öffnung eines geheimen Verstecks in einem Auto waren vier Handgriffe nötig. Benutzt haben den gut verborgenen Hohlraum internationale Drogenschmuggler, die von Wuppertal aus agierten.

Das „Sesam, öffne dich!“ ging so: Motor starten, dann die Heckscheibenheizung anstellen, Abdeckung des Kosmetikspiegels zur Seite schieben, schließlich einen Magnetschalter in den Zigarettenanzünder stecken. Dann hoben sich der Fahrersitz oder der Beifahrersitz hydraulisch in die Höhe und gaben den Zugang zu den jeweiligen Hohlräumen frei. Die Spezialisten fanden darin dann insgesamt fünf Kilo Kokain in Wert von 300.000 Euro.

Der VW Touran gehörte zu den beschlagnahmten Fahrzeugen, die die Ermittler bei der großen Durchsuchungsaktion am 21. Juni sicherstellten. Damals waren in Deutschland und angrenzenden Ländern zahlreiche Gebäude durchsucht und insgesamt neun Personen festgenommen worden, die sich an einem internationalen Schmuggel von Drogen beteiligt haben sollen.

In Wuppertal soll sich die Lagerzentrale für die Betäubungsmittel befunden haben, von hier sollen die aus den Niederlanden geholten Drogen in andere Länder gebracht worden sein. Wuppertaler Ermittler hatten den länderübergreifenden Einsatz geleitet.

Der bei der Aktion in Venlo sichergestellte VW Touran aus Wuppertal gab den Ermittlern zunächst Rätsel auf. Denn die Drogenspürhunde äußerten deutlich, dass sie Drogen gerochen hatten. Aber die Ermittler konnten sie nicht finden. Erst den Experten eines Zoll-Technik-Labors in Den Haag gelang es, das System zu knacken.

„Das ist schon ein außergewöhnlicher Fund und eine Leistung, dass das gelungen ist“, sagte Christina Laibold von der Wuppertaler Staatsanwaltschaft. Oft bleibe den Fahndern nichts anderes übrig, als Drogenautos aufzubrechen. Auch bei den in Wuppertal sichergestellten Autos waren die Drogen gut versteckt, aber nicht ganz so kompliziert zu erreichen. Bei einem Auto gab es einen Knopf am Armaturenbrett, der die Mittelkonsole in die Höhe hob.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort