Bildung : WDG-Schüler entdecken neue Räume
Elberfeld Seit Mittwoch lernen die Schüler des Wilhelm-Dörpfeld-Gymnasiums wieder auf dem Johannisberg.
. Von fertig kann keine Rede sein: Überall im sanierten Gebäude des Wilhelm-Dörpfeld Gymnasiums wird noch gestrichen, ausgepackt und geräumt. Aber der Unterricht läuft schon. Lehrer und Schüler entdecken, wie sie das Haus nutzen können.
„Ich bin begeistert, welche Möglichkeiten die Räume bieten“, sagt Sabrina Hoffmann, Lehrerin für Latein und Geschichte. „Wir können die Binnendifferenzierung nutzen, die Schüler können selbstständig arbeiten. Wir können alles machen, was wir uns vorgenommen haben.“ Denn wie das Gebäude heute aufgeteilt ist, ist das Ergebnis eines längeren Prozesses, bei dem Lehrer und Planer gemeinsam überlegt haben, wie die Räume für zeitgemäßes Unterrichten umgebaut werden können.
Glasscheiben ermöglichen
viel Durchblick
Deshalb bietet das Gebäude jetzt viele Möglichkeiten, dass die Schüler ihren Klassenraum verlassen und auf anderen Flächen allein oder in Gruppen miteinander arbeiten. Platz dafür entstand dadurch, dass die klassischen Grundrisse von Fluren mit davon abgehenden Klassenzimmern aufgebrochen wurden. Stattdessen öffnen sich die Flure immer wieder, dort stehen jetzt nicht nur die farbigen Schließfächer der Schüler, sondern auch Arbeitstische und Stehtische, bald sollen auch noch einzelne Polstermöbel dazukommen, zum Teil von den Schülern selbst entworfen. Noch sehen sie nüchtern aus, bei der Gestaltung dürfen die Jugendlichen ebenfalls mitwirken.
Die Klassenzimmer haben eine Glasscheibe zum Flur. Das bringt nicht nur Licht ins Innere des Hauses, sondern hilft den Lehrern auch, ihre Schüler im Blick zu behalten, wenn sie sich zu Arbeitsgruppen auf den freien Flächen oder auch in gerade ungenutzte Klassenzimmern zusammensetzen.
Dabei betont Schulleiterin Claudia Schweizer-Motte, Schüler seien viel disziplinierter, als Kritiker das befürchten: „Wir haben die Erfahrung gemacht, dass, wenn die Schüler selbst wählen dürfen, wie sie arbeiten, es sich auf das Ergebnis auswirkt.“ Dass sie auch ohne Aufsicht bei der Sache sind, zeigen ein Dutzend Schülerinnen und Schüler der siebten Stufe. Eine Gruppe und zwei Zweierteams sitzen an Tischen in einem Lernraum, andere diskutieren an Stehtischen Aufgaben, die sie zu ihrer Deutsch-Lektüre bearbeiten sollen.