Döppersberg: Pro und Contra zur Mauer

Der Verein für Denkmalpflege übt harsche Kritik. Der Bürgerverein will erst mal abwarten.

An der Mauer am Döppersberg scheiden sich die Geister — ober besser gesagt, scheiden sich nicht. Es überwiegen klar die kritischen Stellungnahmen, auch in den meisten Leserzuschriften wird der Umbau kritisch gesehen.

Heiko Schnickmann, Vorsitzender des Regionalverbands Wuppertal-Solingen- Remscheid des Rheinischen Vereins für Denkmalpflege und Landschaftsschutz wählt klare Worte. Der Verein habe sich seit 2004 zusammen mit anderen Akteuren kritisch zur Umgestaltung des Döppersbergs geäußert. „Die Behauptung von Seiten der Stadt, niemand hätte bei der Auslegung der Pläne darauf aufmerksam gemacht, ist daher schlicht falsch“, so Schnickmann. „Die Schuld für diese Mauer bei denjenigen zu suchen, die keinen Widerspruch einlegten, bedeutet, dass die Verwaltung selber mit der Mauer einverstanden war.“ Pragmatische Argumente, wie die des Architekten, zeigten klar auf, „dass hier aber eben keine ganzheitliche Überlegung im Spiel war“. So werde, klagt Schnickmann, der Döppersberg zum Symbol für den Zustand der gesamten Stadtentwicklung Wuppertals, „die zwar den Willen hat wirtschaftlich und nachhaltig fragwürdige Projekte wie eine BuGa oder ein umstrittenes Seilbahnprojekt zu realisieren, und dafür auf die wunderbarste Art und Weise Gelder sammelt, die aber keine Vision für den Umgang mit der reichen Tradition und Geschichte ihrer Stadt hat“. An nichts werde dies deutlicher als dem Primark-Gebäude, das nicht nur Teil des Bebauungsproblems des Döppersbergs ist, „sondern zugleich eine zynische Metapher für den Umgang der Stadt mit ihrer großartigen Textiltradition“.

Versöhnlich äußert sich Ralph Hagemeyer, Vorsitzender des Bürgervereins Elberfelder Südstadt. „Die ständigen Nörgeleien an der Sandsteinmauer halte ich für Unfug.“ Sie komplett einzureißen und mit anderen Materialien neu zu errichten, würde wieder zumindest mehrere hundertausende Euro verschlingen, so Hagemeyer. Sollte für den etwaigen Umbau tatsächlich noch Geld zur Verfügung stehen, schlägt Hagemeyer vor, dieses nicht für einen erneuten Mauerbau einzusetzen, sondern endlich für die Kostenanalyse zum Bau des Aufzugs vom Hauptbahnhof zur Südstadt. est

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