WirWunder Wuppertal Dobrinka Dadder möchte ein Theaterprojekt für Kinder vom Ölberg ermöglichen

Ölberg · Die Theaterpädagogin ist davon überzeugt, dass in jedem Kind ein kleiner Künstler schlummert.

 Dobrinka Dadder weiß, wie man spielerisch Brücken zwischen den Sprachen baut.

Dobrinka Dadder weiß, wie man spielerisch Brücken zwischen den Sprachen baut.

Foto: Fries, Stefan (fri)

„Jedes Kind ist kreativ. Jedes Kind ist ein Künstler“, sagt Dobrinka Dadder, die Initiatorin des „Theaterprojekts Knicklicht für Kinder auf dem Elberfelder Ölberg“, ein Vorhaben  im Rahmen von „WirWunderWuppertal“ und „Betterplace“. Allerdings schränkt die Pastorin und Theatertherapeutin ein: „Nicht jedes Kind hat die Möglichkeit und den geschützten Raum, seine Kreativität zu entfalten, weil es nicht die nötige liebevolle Aufmerksamkeit von kompetenten Erwachsenen erhält.“

Und hier setzt die erfahrene Theatertherapeutin an und arbeitet seit September  im Jugendsaal der Kirche auf dem Ölberg in der Rolandstraße 15 mit Kindern zwischen sieben und elf Jahren einmal wöchentlich zusammen, und bietet ihnen damit soziale und emotionale Förderung an. „Unsere Ziele sind die Förderung der persönlichen Entwicklung und der  Sprachfähigkeit, die Stärkung des Selbstbewusstseins, der Teamfähigkeit, der Integration  und die  Entwicklung der emotionalen Intelligenz“, erläutert die 55-Jährige, wohl wissend, dass das ein langer Weg ist für die Kinder, die aus Vietnam, Afrika, der Türkei, aus Syrien und auch aus Deutschland sind.  Verständlich, dass da die Sprache auch eine Herausforderung darstellt, doch die gebürtige Bulgarin weiß, wie man spielerisch Brücken zwischen den Sprachen baut.

Die  meist sechsköpfige Theatergruppe hat sich gebildet aus interessierten Kindern der  Aktion Knicklicht e.V., die in der Elberfelder Nordstadt seit 2005 eine Kinderkantine und Hausaufgabenhilfe zur schultäglichen Betreuung von Kindern im Grundschulalter betreibt. „Im Knicklicht 1 engagieren sich viele Ehrenamtliche, um 15 Kindern eines gutes Mittagessen und Hilfe bei den Hausaufgaben zu bieten“, berichtet Dobrinka Dadder und fügt hinzu: „Seit März 2017 sind wir mit einer Sozialen Gruppe als Knicklicht 2 am Start, um zehn Kindern mit dem Bedarf zur Hilfe zur Erziehung ein gutes Angebot zu gewähren. Diese Gruppe wird ausschließlich von pädagogischen Fachkräften betreut.“

Am Anfang der Kindertheater-Stunde (die nicht nach 60 Minuten endet) steht „Austoben“ mit weichen Bällen und Seilen, bevor ohne vorheriges Textlernen in unterschiedliche Rollen geschlüpft  und die Fantasie angeregt werden kann. „Das sind zum Beispiel Tiere wie Katzen, Hunde oder Löwen“,  sagt sie, und dass die Kinder dabei aufmerksam beobachten, wie gut die Rollen gespielt werden.

„Im Hauptteil lesen wir mal ein Märchen, besprechen es, und dann werden beim Rollenspiel gern auch die entsprechenden Kostüme angezogen“, schildert die Therapeutin den Ablauf. „Und anschließend wird berichtet, was beispielsweise bei der Darstellung einer Hexe empfunden wird.“

Um das Bewusstsein für das Positive zu stärken, wird gefragt, was insgesamt besonders schön war. „Aber es wird natürlich auch kritisiert und überlegt, was man beim nächsten Mal noch besser machen kann.“ Ein Projekt, das mit relativ einfachen Mitteln, aber dafür mit viel persönlicher Zuwendung betrieben wird.

„Aber noch mehr Spaß macht es uns allen, wenn uns die nötigen Requisiten und Kostüme zur Verfügung stehen“, verdeutlicht Dobrinka Dadder und wünscht sich für ihre junge Theatergruppe auch ein großes Stretch-Stoff-Tuch für verschiedene gruppendynamische Aktivitäten sowie Sitzwürfel aus Schaumstoff, mit denen man auch bauen kann. „Etwa meinen sicheren Ort“, so die Regisseurin, der klar ist, dass gerade das für ihre Schützlinge eine tiefe psychologische Bedeutung hat.

Noch sind öffentliche Aufführungen nicht vorgesehen, aber natürlich wäre es schön, wenn wir das auch einmal verwirklichen könnten“, denkt Dobrinka Dadder, Sie hofft, dass über den „Knicklicht e.V.“ und „Betterplace“ die zur Realisierung der Kinderwünsche genügend Spenden fließen werden.

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