Discounter will erweitern Aldi darf seine Filiale am Westring vergrößern

Wuppertal · Der Discounter Aldi zieht ins Gebäude des einstigen Kaiser’s-Markts in Wuppertal. Damit ist die Schließung zur Freude der Anwohner vom Tisch.

 Auf dem Gelände am Westring wird schon gebaut.

Auf dem Gelände am Westring wird schon gebaut.

Foto: Fries, Stefan (fri)

Für die Nahversorgung des Vohwinkeler Westens sind es gute Nachrichten. Seit zwei Wochen läuft die Erweiterung des Aldi-Marktes am Westring. Dafür werden die jetzigen Räume mit dem leerstehenden Gebäude der ehemaligen Kaiser’s Filiale getauscht. Dieses ist deutlich größer als der angrenzende Aldi und soll noch einen Anbau im vorderen Bereich erhalten. Die Umsetzung wird gerade mit Hochdruck vorangetrieben. Paletten mit Baustoffen, Container und ein Bauzaun bestimmen das Bild auf dem Gelände.

„Wir gehen davon aus, dass der neue Markt Mitte des Jahres eröffnet werden kann“, sagt Markus Mozin von der Aldi-Immobilienverwaltung. Die Baugenehmigung sei bereits erteilt. Von der Stadt wird das bestätigt. Mit dem ungewöhnlichen Gebäudetausch kann nach der Kaiser’s-Schließung vor rund zwei Jahren zumindest der Discounter langfristig erhalten werden. Die Unternehmensgruppe Aldi Nord hatte für ihren Standort am Westring bereits vor längerer Zeit eine Erweiterung von 816 auf etwa 1200 Quadratmeter Nutzfläche beantragt. Das wurde von der Stadt mit dem Verweis auf den damals neuen Bebauungsplan 1207 abgelehnt. Dieser sieht einen Vorrang von klassischem Gewerbe im Vohwinkeler Südwesten vor. Zudem werde von Aldi ein „zentrenrelevantes Sortiment“ angeboten, was zu Konflikten mit dem Vohwinkeler Einzelhandel führen könne.

Bezirksvertreter sehen die Lösung als zufriedenstellend an

Die Bezirksvertretung sah aber die Gefahr, dass die Filiale am Westring mit dieser Entscheidung ebenfalls ihre Tore geschlossen hätte. Markus Mozin bestätigt diese Befürchtung. „Ohne die Perspektive der Erweiterung hätten wir den Markt langfristig aufgeben müssen“, betont er. Mozin verweist auf die notwendigen Umbaumaßnahmen in allen 2500 Aldi Nord-Filialen. Dabei geht es unter anderem um ein neues Licht- und Farbkonzept, breitere Gänge und eine übersichtliche Warenpräsentation.

Schließlich ergab sich durch den Einzug in den ehemaligen Kaiser’s eine einvernehmliche Lösung. Der gültige Bebauungsplan weist einen erweiterten Bestandsschutz für beide Märkte aus. Dadurch können sie über den vorherigen Betreiber hinaus genutzt werden.

Bezirksbürgermeister Heiner Fragemann (SPD) befürwortet die Lösung. „Nach der Kaiser’s-Schließung ist der Erhalt der Aldi-Filiale noch wichtiger für die umliegenden Quartiere geworden“, findet er. So sieht es auch sein Stellvertreter Steffen Hombrecher (CDU), der in der Nähe aufgewachsen ist und die Entwicklung des Bereichs mit großem Interesse verfolgt: „Das ist äußerst positiv, zumal Leerstände immer auch das Problem von Vandalismus mit sich bringen.“ Angesichts der Bedeutung für die Nahversorgung habe er die „Bauchschmerzen“ der Verwaltung bezüglich der Erweiterung nicht nachvollziehen können. Umso erleichterter zeigt sich Hombrecher, dass die Schließung der Aldi-Filiale nun vom Tisch ist. Diese hätten besonders ältere Menschen betroffen, die ihre Einkäufe oft mit dem Bus oder zu Fuß erledigen.

Im Quartier Höhe/Dasnöckel leben besonders viele Senioren. Ähnlich wie beim Aldi in Sonnborn erhofft sich die Politik durch die Erweiterung eine Belebung des derzeit etwas trist wirkenden Bereichs am Westring. Mit zwei weiteren Lebensmittelmärkten bleibe die Nahversorgungssituation im Vohwinkeler Süden durchaus zufriedenstellend.

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