Direktion Kriminalität: Der Neue ist gestählt

Ronald Bäumler (53) ermittelte bereits in richtig dicken Fällen. Schwerpunkt ist aber die Kriminalität bei unter 25-Jährigen.

Wuppertal. Er ist der neue Chef von rund 350 Personen, 320 davon sind Kriminalbeamte und berichten über die Kommissariatsleiter an ihn: Und auf die großen Herausforderungen angesprochen, antwortet Leitender Kriminaldirektor Ronald Bäumler (53) gleich mit einem Appell an die Bevölkerung: "Hingucken, aufpassen und es nicht für sich behalten."

Denn zu den großen Aufgaben in der Direktion Kriminalität gehört die Reaktion auf das, was bei den unter 25-Jährigen passiert: Alkohol, verrohende Sitten, Abziehen, Ladendiebstahl - dazu die marktgerechte Einbruchskriminalität. Schwerpunkte in einer Region, in der das Polizeipräsidium jährlich rund 50.000 Straftaten zählt.

Gestählt ist Bäumler allerdings - beispielsweise durch seine Aufgaben bei den Ermittlungen zum Vendetta-Sechsfach-Mord in Duisburg im Jahr 2007. Und bereits lange davor in Euskirchen. "Da musste man schnell alles können. Das macht selbstsicher", sagt Bäumler zu seinen Einsätzen in eher ländlichen Regionen.

Der Mann (Hobby: Oldtimer), der zu Hause im Kreis Viersen einen Alfa Spider in der Garage stehen hat und derzeit viel Geld in den Wagen investiert, ist in Brasilien geboren. Sein Vater macht sich in den 30ern auf den Weg dorthin und wurde Kaffefarmer. 1967 kehrt Bäumler nach Deutschland zurück. Heute hat er vier Töchter im Alter zwischen 24 und 31 Jahren.

Wuppertal kennt er seit 1976. Als Kriminalkommissaranwärter trat er damals beim Polizeipräsidium an - und wohnte zumindest für damalige Umstände ungewöhnlich - als Polizist am Ölberg. Er findet ein "gut bestelltes Feld vor", sagt der Nachfolger von Andreas Dickel. Polizeipräsidentin Birgitta Radermacher spricht von einem "krönenden Abschluss der Karriere." Denn "den lassen wir nicht mehr gehen."

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