Digitalisierung: Wie Senioren den Anschluss nicht verpassen
Egal ob bei Banken, Behörden oder in der Freizeit — ältere Menschen ohne Internetkenntnisse stehen zunehmend vor Hürden. Doch es gibt Hilfen. Bei der Volkshochschule wird das Angebot immer breiter.
Überweisen Sie online. Buchen Sie im Internet. Scannen Sie den QR-Code für mehr Infos. Das alltägliche Leben wird immer digitaler — schlecht nur für Menschen denen die entsprechenden Kenntnisse fehlen. Dabei hat die Digitalisierung in vielen Bereichen gerade erst Fahrt aufgenommen.
Beispiel Stadtverwaltung: Über die kommenden Jahre will sich das Rathaus digitalisieren. „Wir zielen darauf ab, dass am Ende unserer Umstellung 80 Prozent der Bürgerkontakte digital ablaufen“, sagt Stadtdirektor Johannes Slawig. Ab Herbst scannt eine Maschine jeden der 3500 Briefe ein, die im Schnitt täglich im Rathaus eingehen. Intern soll nur noch digital gearbeitet werden — Papier verschwindet. Ziel ist es auch, dass Dienstleistungen wie etwa eine Ummeldung beim Einwohnermeldeamt oder eine Autozulassung beim Straßenverkehrsamt demnächst auch per Smartphone bequem von der Couch möglich sind. Dabei betont Slawig aber: „Wir werden weiterhin auch das persönliche Gespräch anbieten. Es wird bei uns keine digitale Exklusivität geben.“ Wohl aber wird die Digitalisierung eine Einsparung bei den Mitarbeitern nach sich ziehen. Der Service vor Ort bleibt — wird aber eingeschränkt.
Auch bei den Banken ist so ein Trend zu erkennen. Überall verschwinden die kleinen Filialen vor Ort, weil davon ausgegangen wird, dass die meisten Kunden sowieso das Onlinebanking nutzen. Bei der Stadtsparkasse Wuppertal nutzen rund 100 000 Menschen diesen Service. „Wir erfahren jedes Jahr einen kontinuierlichen Zuwachs“, so Pressesprecher Florian Baumhove. Im Laufe des Jahres wird der neue Identitäts- und Vertrauensdienst „Yes“ eingeführt. Damit können Kunden sich von zu Hause aus identifizieren und Vertragsabschlüsse tätigen. Trotzdem sagt Baumhove, dass das persönliche Gespräch gefragt bleiben wird „Wir haben jedoch festgestellt, dass der Wunsch, insbesondere komplexere, finanzielle Angelegenheiten persönlich, von Angesicht zu Angesicht zu klären, weiterhin hoch ist.“ In der Konsequenz erweiterte die Sparkasse vor kurzen ihre Terminzeiten.