Konzert „Wuppertal wird Chorhauptstadt“

Unter der Leitung von Dieter Falk werden am 4. Mai 500 Sänger in der Stadthalle auftreten.

 Beatrix Wirbelauer, Dieter Falk und Lars Dannenberg (v.l.) freuen sich auf das Konzert.

Beatrix Wirbelauer, Dieter Falk und Lars Dannenberg (v.l.) freuen sich auf das Konzert.

Foto: Fischer, Andreas

Hinter dieser Stimme steckt Power. Dass beim Konzert „Forever Young!“ am 4. Mai rund 500 Kehlen Hits wie „Satisfaction“ in der Stadthalle singen, ist das eine. Doch noch etwas anderes birgt gesammelte Kraft: Allesamt über 60 Jahre sind die Sängerinnen und Sänger, die die Bühne der Stadthalle füllen wollen – mit Stimme und viel Leben. Leiter Dieter Falk: „Wuppertal wird Chorhauptstadt.“

Der erfolgreiche Musikproduzent und „Popstars“-Juror ist seit Beginn im November 2017 Schirmherr des bundesweiten Programms – veranstaltet vom Unternehmen „Music Academy“, an dessen Schulen quer durchs Land die Proben stiegen. Insbesondere war Falk es, der das Projekt auf Anregungen hin initiierte: Mit dem Pop-Oratorium „Luther“, einem Riesending aus 25 000 Mitsingenden, war er durchs Land getourt, ein Drittel war demnach über 60. Aus diesem Kreis sei dann der Wunsch gekommen: ein Chorprojekt mit unserer Musik.

Komplettiert hatte das Feld seiner Rollen die des Anheizers: Um Sänger zu gewinnen, war Falk auch 2018 im Tal, wo im gut besuchten Saal einer Gemeinde zahlreiche Interessenten in sein Probe-Dirigat einstimmten. Schon damals wurde angekündigt: Neben Einzelkonzerten solle es einen Gesamtauftritt geben. Nächstes Jahr einmal, hieß es, nach zahlreichen Proben mithin. Das Datum war offen, auch ein Ort stand kaum im Fokus. Nun also ist es soweit, Falk dirigiert alle, und zwar im Tal.

Beatrix Wirbelauer vom Teilchor in Düsseldorf sieht das Ganze durchaus programmatisch. Sie ist Diplom-Pädagogin und erforscht Altersbilder, und heutige Menschen sind für sie nicht weniger als „Pioniere einer neuen Altersgeneration“. Auch jenseits der Berufszeit wollten Menschen heute aktiv sein, und zwar fern vom überkommenen Bild des Tauben fütternden Seniors. Und tatsächlich gibt das Projekt Anlass, den Stempel „Alter“ zu überdenken: Wer heute in den 60ern, 70ern ist, wuchs in hochpolitischen Zeiten auf. Die Musik dieser Jahrzehnte war ja auch Soundtrack zur Rebellion, die zu manch modernem Standard einst den Startschuss setzte – auch lautstark. Wirbelauer: „Es gab einen unglaublichen gesellschaftlichen Mief und dagegen eine regelrechte Kulturrevolution – nicht zuletzt über die Rockmusik.“

Dieter Falk hat bemerkt, dass Wuppertals Chorszene stark ist. Die erwartet im Mai übrigens ein komplettes Wochenende des Kollektivgesangs: Nach „Forever Young“ am Samstag lockt am Sonntag, 5. Mai, ein weiteres Format von Falk, wenn die Kirche auf dem Ölberg zum „Pop & Gospel Chortag“ lädt. hag

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