Gesundheit Diese Box soll Zähne von Wuppertaler Grundschülern retten

Wuppertal · Ärzte geben spezielle Boxen zum Transport ausgefallener Zähne bis zur Behandlung aus.

 Peter Nink, Susanne Brinkhoff, Dr. Rainer Erhard, Claudia Vogel und Christina Villert (v.l.) überreichten die Zahnrettungsboxen.

Peter Nink, Susanne Brinkhoff, Dr. Rainer Erhard, Claudia Vogel und Christina Villert (v.l.) überreichten die Zahnrettungsboxen.

Foto: Schwartz, Anna (as)

Rennen ist die natürliche Fortbewegungsart von Kindern. Wenn viele von ihnen durcheinander toben, passieren schnell Zusammenstöße. Da bei Grundschülern die Schneidezähne im Verhältnis zum Kopf relativ groß sind, werden in diesem Alter schnell Zähne ausgeschlagen. Diese will die Offene Gemeinschaft der Wuppertaler Zahnärzte (OGZ) retten. Deshalb haben sie am Dienstag Zahnrettungsboxen an alle Wuppertaler Grundschulen verteilt.

„Die Zähne haben eine sensible Oberfläche. Wenn die austrocknet, sind die Zähne tot“, erklärt Zahnarzt Dr. Rainer Erhard. In der Zahnrettungsbox befindet sich deshalb ein physiologisches Medium, das an die natürliche Umgebung der Zähne angepasst ist. So bleibt der Zahn lebendig. Das Kind sollte dann so schnell wie möglich zum Zahnarzt gebracht werden, sagt Rainer Erhard. „Dann kann man den Zahn wieder einsetzen.“ Anfangs sorgt eine Schiene für den sicheren Sitz des losen Zahns; nach rund drei Wochen sei er bei Kindern dann wieder fest angewachsen.

Selbst wenn nicht der gesamte Zahn mit Wurzel ausgeschlagen wurde, sondern nur ein großes Teilstück, empfehle sich trotzdem der Transport in der Zahnrettungsbox, sagt Erhard: „Dann können wir das Stück wieder ankleben.“ Der ausgeschlagene Zahn sollte nur an der Zahnkrone und nicht an der Wurzel angefasst oder gesäubert werden. In der Rettungsbox kann er bis zu 48 Stunden aufbewahrt werden. Steht gerade keine Rettungsbox zur Verfügung, kann ein Zahn auch für eine Stunde in Milch gelagert werden.

Mit der Box wurde allen Schulen auch ein Flyer mit Verhaltensregeln für den Notfall gegeben. „Wenn eine Box verbraucht ist, ersetzen wir sie auch“, betont Erhard. Grund für das Engagement ist das zehnjährige Bestehen der OGZ. Für die Betroffenen lohnt sich die Zahnrettungsbox auf jeden Fall: Kann ein Zahn nicht wieder eingesetzt werden, entstehen im Laufe der Jahre leicht fünfstellige Kosten für künstlichen Ersatz – und viele Arzttermine. Die Schulrektoren freuten sich über die Spende: „Beim Spielen fallen die Kinder leicht unglücklich hin und der Zahn ist draußen“, sagt Claudia Vogel von der Grundschule Mirker Bach. Nach rund zwei Jahren muss die Box ausgetauscht werden. tah

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