Wuppertal : Die Zahl der Abschiebungen steigt
Jetzt müssen viele Flüchtlinge, deren Asylantrag bereits 2015/2016 abgelehnt wurde, das Land verlassen. Im Wuppertaler Haus der Integration wird auf eine freiwillige Rückkehr gesetzt.
Im Jahr 2017 hat die Stadt im Auftrag des Bundes 50 Abschiebungen durchgeführt. 2016 waren es nach Angaben des Integrationsressorts 40. Insgesamt verließen im vergangenen Jahr allerdings 250 Menschen mit abgelehntem Asylantrag das Tal — vier von fünf jedoch in Eigenregie — in Abstimmung mit der Stadt.
An dieser hohen Quote der „freiwilligen“ Rückkehrer arbeitet die Stadt im Haus der Integration an der Friedrich-Engels-Allee 28. Das Wort „Abschiebung“ ist in den neuen hellen Räumen, die Zuwanderungsressort, Jobcenter, Integrationszentrum und Integration Point der Agentur für Arbeit unter einem Dach bündeln, nicht zu finden. Dafür beschäftigen sich städtische Mitarbeiter im Bereich E des Erdgeschosses mit dem Thema „Rückkehrmanagement“.
Die Stadt Wuppertal hält an ihrer jahrelang erprobten Strategie fest und versucht, die erzwungene Abschiebung mit städtischen Mitarbeitern und Polizei vor der Haustür möglichst zu vermeiden. „Wir haben in der Stadt eine Willkommenskultur. Und ich scheue mich nicht, das Wort auch 2018 noch in den Mund zu nehmen“, sagt Jürgen Lemmer, Leiter des Ressorts Zuwanderung und Integration. Ein weiterer Nebeneffekt, den sich Lemmer erhofft: Migranten ohne Aussicht auf eine Bleibeperspektive sollen möglichst schnell und ohne viel weitere Bürokratie das Land verlassen.