Auftrittsverbot der Wuppertaler Zirkusfamilie Das Leben der Cassellys in der Manege steht still: „Man fühlt sich gefangen“

Wuppertal · Ein Großteil der Schulprojekte der Zirkusfamilie Cassely fiel Corona zum Opfer. Im Winterlager am Bahnhof Mirke sind die Artisten zum Nichtstun verdonnert. Das trifft die Artisten hart.

 Ein Teil der Famile Casselly: Alfons, Alexia, Jonny, Maria, Romina und Antonio Cassely.

Ein Teil der Famile Casselly: Alfons, Alexia, Jonny, Maria, Romina und Antonio Cassely.

Foto: Fischer, Andreas H503840

Es klopft mal wieder an der Tür des Wohnmobils. Fabienne ist da, die Enkelin von Maria Casselly. Fünf Jahre, nein sechs. „Sie hatte gerade Geburtstag“, erzählt die Oma, nimmt das Bald-i-Dötzchen erstmal auf den Schoß und drückt es. „Interview-Pause“. Kein Problem. Auch Opa Jonny freut sich über den Besuch. Auf der Homepage steht noch was von der achten Generation der Zirkusfamilie, die aktuell ihr Winterlager auf dem Gelände der Utopiastadt am Bahnhof Mirke aufgeschlagen hat. Fabienne und die acht anderen Enkel sind aber bereits die neunte, stellt die Oma klar. Ein Leben in der Manege – und im Wohnwagen. Die Sechsjährige ist zum Beispiel am Trapez dabei. „Wir kennen es nicht anders.“ Doch während Corona sicher so ziemlich jede Branche getroffen hat, sind einige besonders heftig dran – wie die Schausteller, zu denen eben auch der Mitmach-Circus Jonny Casselly zählt.