Armut Die Wuppertaler Tafel hat dreimal so viele Bedürftige, aber nur noch halb so viele Lebensmittel

Wuppertal · Der Verein spürt die Auswirkungen von Krisen und Inflation deutlich – und bittet um Unterstützung.

Bei der Tafel in Barmen entstehen mittags lange Schlangen für die Lebensmittelausgabe.

Bei der Tafel in Barmen entstehen mittags lange Schlangen für die Lebensmittelausgabe.

Foto: ANNA SCHWARTZ

Die Mitarbeiter der Wuppertaler Tafel blicken mit Sorgen auf die aktuelle Entwicklung: Auf der einen Seite kommen immer mehr bedürftige Menschen zur Essenausgabe, von Januar bis November hat sich die Nachfrage verdreifacht (Mittagessen: von 2127 auf 6004 Portionen, Sozialmobil: von 3796 auf 7200 Portionen). Auf der anderen Seite erhält die Tafel immer weniger Lebensmittel von Supermärkten und Kantinen, manche Bezugsquellen fallen ganz weg. Im Vergleich zur Zeit kurz vor der Corona-Pandemie hat sich die Menge halbiert (von rund 150 auf 70 Tonnen). „Wir gehen jedem Hinweis nach, auch in einem weiteren Umkreis“, sagt der Vorsitzende Peter Vorsteher. Sind die Ehrenamtlichen im Januar 6900 Kilometer gefahren, um Lebensmittel abzuholen, waren es im November 9200 Kilometer. Auch in Nachbarstädten und der weiteren Region wird gesammelt; ein Lastwagen kam aus Ostdeutschland.